Münster (SMS) Fliegerbomben oder doch nur harmlose Metallstücke? Nach Auswertung von Sondierungsbohrungen im Bereich der Umgehungsstraße (B51) bestätigt der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg dort den Verdacht auf Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Jetzt muss an den einzelnen Verdachtspunkten geklärt werden, ob es tatsächlich um Blindgänger handelt.
Die derzeitig bekannten Fundorte liegen auf Teilstücken der B 51 im Bereich der Warendorfer Straße sowie im Bereich Maikottenweg. Im Zuge einer Vollsperrung werden ab dem 24. Juli weitergehende Untersuchungen an mehreren Stellen im Bereich Birkenweg und in Höhe der Wolbecker Straße durchgeführt.
Sobald sich ein umfassendes Bild der zahlreichen Verdachtspunkte ergibt, werden die ersten Schritte der Freilegungen vorbereitet. Dafür sind umfangreiche Vorbereitungen, wie Erdaushub, Grundwasserabsenkungen oder die Sicherung der Ausgrabungen nötig. Erst dann wird deutlich, ob es sich an den Verdachtspunkten überhaupt um Bomben handelt, welchen Typs und wie sie zu entschärfen sind. Je nach Ergebnis können Evakuierungen für eine Entschärfung oder, bei einem möglichen chemisch-mechanischen Langzeitzünder, auch eine gezielte Sprengung nötig werden.
„Am liebsten wäre uns natürlich die Alternative ‚Entwarnung‘, besonders im Sinne der Anwohner“, wünscht sich Susanne Reckhorn-Lengers von der Feuerwehr Münster. Allerdings sei durch die Vielzahl der Verdachtspunkte möglich, dass mehrere Entschärfungen von Blindgängern mit Evakuierungen der Anwohner erforderlich werden. „Bei der Entschärfung eines Sprengkörpers ist es mitunter erforderlich, im Umkreis von 150 bis 500 Metern um die Fundstelle zu evakuieren. Je nach Bombentyp kann dieser Radius variieren. Das wird vom Kampfmittelbeseitigungsdienst vorgegeben. In dieser Zone darf sich dann vorübergehend niemand aufhalten.“
Feuerwehr und Polizei planen aktuell zusammen mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und Straßen NRW die Details für diese Überprüfungsmaßnahme und die möglichen Entschärfungen.
Sollten Bereiche geräumt werden müssen, werden Straßen und Wege gesperrt und die Feuerwehr wird mit Fußtrupps und Lautsprecherdurchsagen zum Verlassen der Häuser und Freiflächen auffordern. Wer hierzu Hilfe benötigt, meldet sich unter der Notrufnummer 112 bei der Feuerwehr. Einen Stadtplan-Ausschnitt mit den möglichen Evakuierungszonen wird im Internet veröffentlicht (www.muenster.de/bombenentschaerfung). Über das Ende des Einsatzes werden die Anwohner ebenfalls informiert.