Münsters Stadtwerbung und Touristik verbuchte aber auch Zuwachsraten bei den anderen Angeboten für Kunst, Kultur und Freizeit. Von Januar bis Juli wurden 2802 Buchungen für insgesamt 63 309 Gäste vorgenommen, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Verkehrsdirektor Hans Geukes: "Das ist eine kleine Sensation. Denn 1997 hatten wir wegen der Skulptur-Ausstellung bereits einen Besucherboom."
Besonders gefragt waren Altstadtführungen unter einem thematischen Schwerpunkt. Thema Nr. 1 war und ist der Westfälische Friede. Viele Gäste gingen aber auch "zu Fuß über die alte Stadtbefestigung", wandelten "auf den Spuren der Wiedertäufer", buchten eine von drei Altstadtführungen zu den barocken Baudenkmälern oder ließen sich Münster von kundigen Führern bequem mit der Rikscha zeigen. 58 493 Besucher buchten solche individuellen Touren.
Großer Beliebtheit erfreuten sich auch die "Münster-Merkwürdigkeiten". Viele wollten die Knochenhand im Wandschrank des Friedenssaales, die Käfige an der Lambertikirche und die "ältesten" Mettwürste Westfalens kennenlernen. "Das hat uns darauf gebracht, ein weiteres ‘schauriges’ Angebot zu entwickeln", schmunzelt Hans Geukes. Im kommenden Jahr wird als siebte Sonderführung "Drei Eisenkäfige - Schauerliche Spuren der Wiedertäufer" neu ins Programm genommen. Ab April 1999 soll man sich dann jeden Sonntagnachmittag um 14 Uhr richtig gruseln können.
Nur auf einem Gebiet zeigte das Touristikbarometer nach unten. Die Teilnehmerzahlen der Busexkursionen zu den Wasserburgen des Münsterlandes gingen um mehr als ein Drittel zurück. Hans Geukes: "Hier wie anderorts war das Wetter einfach zu schlecht."