diesen Wunsch können sich Senioren und Behinderte mit tatkräftiger Unterstützung
durch die Stadt erfüllen. Wohnungs- und Sozialamt haben dafür gemeinsam ein
Paket geschnürt. Es beinhaltet alles von der Hilfe beim Umzug bis zur
altersgerechten Anpassung der neuen Wohnung und eventueller finanzieller
Unterstützung. Der kostenlose Service wurde dem städtischen Informationsbüro
Pflege (Grüne Gasse 6, Telefon 51 94 17) angegliedert, so daß bei Bedarf gleich
noch dessen Beratung in Anspruch genommen werden kann.
Wenn die Treppen schier unüberwindbar, die Wohnung zu groß, die Badewanne
ohne Hilfe kaum noch benutzbar ist - kurzum: Wenn die Wohnung nicht mehr
"paßt", dann stellen sich älteren Menschen regelmäßig dieselben Fragen. Soll ich
in ein Heim ziehen? Läßt sich die Wohnung meiner Lebenslage eventuell baulich
anpassen? Oder kommt am besten eine kleinere und wirklich altengerechte
Wohnung in Frage? Wer vor diesen Alternativen steht, findet im Infobüro Pflege die
richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.
"Viele Senioren würden im Grunde gerne ihre vier Wände gegen eine
bedarfsgerechte Wohnung eintauschen, die weiterhin ein selbständiges und
selbstbestimmtes Leben ermöglicht", weiß Diplom-Sozialarbeiterin Barbara ten
Hompel. Wenn es aber wirklich an den Auszug aus der angestammten
Familienwohnung gehen soll, türmen sich scheinbar unüberwindliche Hindernisse
zu Berge. "Vor allem Alleinstehende ohne unterstützende Angehörige schaffen den
Wechsel kaum. Sie wollen wir mit dem neuen Komplettservice zum
Wohnungstausch unterstützen", erläutert die "Umzugsmanagerin" aus dem
Pflegebüro.
"Komplettservice" ist in der Tat der angemessene Ausdruck. Barbara ten Hompel
hilft bei der Wohnungssuche. Mit Unterstützung des Wohnungsamtes kann
gegebenenfalls auch eine öffentlich geförderte Wohnung vermittelt werden. Wenn
es sein muß, übernimmt sie sämtliche Formalitäten rund um Mietvertrag,
Meldebehörde, Telefon, Stadtwerke und was sonst noch anfällt. Sie kann bei der
Auswahl von Umzugsunternehmen und Handwerkern assistieren und dafür sorgen,
daß überzähliges Mobiliar geeignete Abnehmer findet und nicht einfach auf dem
Sperrmüll landet. Und, kaum weniger wichtig: Sie hilft, Kontakte zu Nachbarn und
Hilfsdiensten im neuen Wohnumfeld zu schaffen.
Das Angebot gilt für alle Münsteraner ab 60 Jahren und für Behinderte jeden
Alters. Für weniger Betuchte muß der Wohnungstausch nicht an den Kosten
scheitern. Je nach Aufwand und Einkommen kann die Stadt bis zu 5000 Mark pro
Umzug beisteuern. Sofern durch den Tausch größere Wohnungen frei werden,
erreicht die Stadt ein weiteres wichtiges Ziel: Wohnraum für Familien mit Kindern,
für den ansonsten hohe Summen investiert werden müßten.
Der umfassende neue Umzugsservice läuft zunächst bis Ende 1998 als
Modellversuch. Land, Pflegekassen und Stadt bringen jeweils ein Drittel der
Personal- und Sachkosten auf. Barbara ten Hompel ist ab Donnerstag, 3. Juli, im
Infobüro Pflege erreichbar. Sie berät dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr,
donnerstags von 15 bis 18 Uhr und zu telefonisch vereinbarten Terminen.
Selbstverständlich kommt sie zur Beratung auch ins Haus.