Münster (SMS) Stadtregionales Handeln in Münster und seinen Nachbargemeinden wird immer wichtiger. Bedarfsgerechter Wohnraum und zukunftsorientierte Mobilität sind zwei Schlüsselthemen, die nur gemeinsam erfolgreich zu bewältigen sind. Für diese Aufgaben will sich die Stadtregion neu aufstellen und kommunale Ressourcen in gemeinsamer Verantwortung und mit Mehrwert für alle bündeln.
Wie lassen sich die Organisationsstruktur und stadtregionale Arbeitsformen auf ein neues Niveau bringen? Über den Weg zur Stadtregion der Zukunft tauschten sich die Fraktionsvorsitzenden, Bürgermeister und Vertretungen der zwölf Städte und Gemeinden in einem Arbeitstreffen aus. Sie trafen sich dazu im Freiherr-von-Vincke-Haus am Domplatz in Münster.
"Es besteht Einvernehmen über die Kommunal- und Parteigrenzen hinweg, dass wir für die Zukunftsfähigkeit unserer Region unter Wahrung der kommunalen Eigenständigkeiten gemeinsam Kurs nehmen müssen, um die Herausforderungen unserer Region zu stemmen", bilanziert Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe im Anschluss an die Veranstaltung. Drensteinfurts Bürgermeister Carsten Grawunder, der Sprecher der Stadtregion: "Unsere Stadtregion hat in diesem Arbeitstreffen einen echten Fortschritt erzielt: Im direkten Dialog haben wir wesentliche Konturen für die neue Stadtregion herausgearbeitet, um künftig noch professioneller und verlässlicher agieren zu können." Bürgermeister Wolfgang Pieper aus Telgte ist überzeugt, "dass der Stellenwert der Stadtregion in der Kommunalpolitik wird wachsen müssen, wenn wir ihre Potenziale zum Beispiel in einer gemeinsamen Wohnungsmarktbeobachtung oder bei der Realisierung der Velorouten-Idee nutzen wollen."
Unterstützt wurden die 80 Teilnehmenden von Prof. Dr. Ursula Stein und durch Michael von der Mühlen, ehemaliger Staatssekretär im NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Sie stellten mögliche Modelle zur organisatorischen Neuaufstellung und ihre damit verbundenen Empfehlungen aus Expertensicht vor.
Grundlage der organisatorischen Fragen war das zukünftige Handlungskonzept der Stadtregion mit den beiden Leitprojekten "Wohnregion 2030" und "Velorouten". Bürgermeister Carsten Grawunder "Wir stehen nicht nur in den beiden Leitprojekten vor komplexen Herausforderungen, sie erfordern eine bessere Steuerung unserer Zusammenarbeit in Verwaltung und Politik." So soll die politische Steuerung der Zusammenarbeit durch die zwölf Räte mit regelmäßigen Dialogmöglichkeiten unter Ratsmitgliedern über Kommunalgrenzen hinweg ergänzt werden.
Politische Beschlüsse sollen folgen. Zum Jahresende wird den Räten der Mitgliedskommunen ein Vorschlag zur Gestaltung der "neuen Stadtregion" zur Beratung vorgelegt.
Im Netzwerk der Stadtregion Münster arbeiten die Kommunen Altenberge, Ascheberg, Drensteinfurt, Everswinkel, Greven, Havixbeck, Münster Nottuln, Ostbevern, Senden, Sendenhorst und Telgte zusammen.
Dem Fraktionstreffen war im November 2017 das Regionale Zukunftsforum "Wohnen und Mobilität" der Stadtregion vorausgegangen, bei dem sich rund 200 Ratsmitglieder austauschten.