Münster (SMS) „Macht und Pracht“ ist der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 10. September überschrieben. Die demonstriert auch der Drostenhof in Wolbeck, wie ihn der Burgmann Dirk von Merfeldt ab 1545 erbauen ließ – bezahlt aus seinem Anteil an der Kriegsbeute, die er nach seiner Unterstützung des Bischofs gegen die Täufer in Münster erhielt. Eine Führung rund um die Gebäude macht deutlich, wie „Macht und Pracht“ im 16. Jahrhundert in Stein gefasst wurden.
Am zweiten Sonntag im September erläutert Alfons Gernholt vom Heimatverein Wolbeck als Kenner der Ortsgeschichte die geschichtliche Bedeutung des Drostenhofs mit einem genauen Blick auf die Fassaden von Tor- wie Herrenhaus. Ein Gang durch den Park des Drostenhofs gehört auch dazu. Allerdings kann das Innere der Gebäude nicht besichtigt werden; der Drostenhof ist privat genutzt und bewohnt.
Nicht ohne Grund wird die Führung rund um den Drostenhof am Tag des offenen Denkmals in die Abteilung „Politik und Macht“ eingeordnet. Unweit der bischöflichen Landesburg präsentierte sich der Burgmann und Droste als Verwalter des Bischofs mit dem Neubau des Torhauses in der Formensprache der Spätgotik, das wenige Jahre später errichtete Herrenhaus zeigt sich bereits im Stil der Renaissance. Noch stand der Schutz der Bewohner im Vordergrund, gleichwohl sollten aber der Staffelgiebel des Herrenhauses oder die Rautenmuster mit glasierten Ziegeln auch den „moderneren“ Lebensstil nach der Zeit der mittelalterlichen Burgen sichtbar machen.
Foto: Der nördliche Staffelgiebel des Drostenhofes mit Treppenturm. Am Tag des offenen Denkmals wird die Formensprache der Fassade erläutert.
Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.