Münster (SMS) Im Baugrundstück der Lukas-Kirchengemeinde an der Albert-Schweitzer-Straße schlummert möglicherweise ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Ob sich der Verdacht bestätigt, wird sich am Freitag, 2. November, zeigen. Dann wird der verdächtige Gegenstand freigelegt und gegebenenfalls von der Kampfmittelbeseitigung entschärft. Damit eine Entschärfung gewohnt zügig verlaufen kann, bereiten sich schon jetzt viele Stellen darauf vor. Bei einem Evakuierungsradius von 250 Meter um die Fundstelle müssten immerhin zwei Kliniken, ein Altenheim und eine Flüchtlingsunterkunft evakuiert und zehn Buslinien umgeleitet werden.
Zunächst gab es auf dem Grundstück bei der Lukaskirche zwei Verdachtspunkte. Einer konnte ausgeräumt werden. Beim zweiten geht es nicht ohne Aufgraben und Schauen, ob es sich bei dem Metallgegenstand tatsächlich um eine Bombe handelt. Das geschieht am 2. November. Vorbereitende Arbeiten erfolgen bereits am Mittwoch, 31. Oktober. In Absprache mit der Kampfmittelbeseitigung lässt die städtische Feuerwehr dann unter anderem mehrere Container aufstellen.
Mensa und Parkhaus Coesfelder Kreuz geschlossen
Die Untersuchung und mögliche Entschärfung wurde absichtlich auf den Brückentag 2. November gelegt, an dem im Bereich der Kliniken und Institute weniger Betrieb herrscht. Die Mensa am Coesfelder Kreuz bleibt an diesem Tag geschlossen, die Universität wird mehrere Gebäude räumen. Auch das Parkhaus der Universität am Coesfelder Kreuz bleibt ganztägig geschlossen. Eine Kita bei der ehemaligen Wartburgschule legt einen Brückentag ein.
Die 150 Bewohner des Altenheims Martin-Luther-Haus und ihre Angehörigen wurden informiert, dass am 2. November um die Mittagszeit eventuell ein kleiner Ausflug mit fünf Bussen auf dem Programm stehen wird. Einschließlich Altenheim wohnen in einem Evakuierungsradius von 250 Meter 522 Menschen. Für sie wird in der Michaelschule an der Appelbreistiege eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Augenklinik und Psychiatrie vorsorglich geschlossen
Die Augenklinik und die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums sowie die beiden angeschlossenen Ambulanzen sind am 2. November ab dem Morgen für den Patienten- und Publikumsverkehr vorsorglich geschlossen. Das betrifft auch das Gebäude der Pathologie. Das gilt bis zur Entwarnung durch die Feuerwehr Münster, weil kein Blindgänger gefunden wurde, oder bis zur Aufhebung der Evakuierung nach einer Blindgänger-Entschärfung.
Parkplätze entfallen am 2. November
Weiterhin sperrt das UKM an diesem Tag vorsorglich weiträumig Parkraum (Zentrales Parkdeck, Parkplatz an der Klinik für Psychiatrie, Parkplatz Coesfelder Kreuz). Nutzbar ist auf dem Campus UKM lediglich das Parkhaus an der Waldeyerstraße in Höhe der Universitäts-Zahnklinik. Für die Rettungsdienste ist eine Zufahrt zur Notaufnahme (LANO) in jedem Fall gewährleistet.
Bei Evakuierung gibt es 17 Sperrstellen
Der Verkehr auf dem Rishon-Le-Zion-Ring und dem Orléans-Ring wäre von einer Blindgänger-Entschärfung mit 250 Meter Sperrradius nicht betroffen. Rund um das Coesfelder Kreuz würde die Feuerwehr dann jedoch 17 Sperrstellen unter anderem auf der Albert-Schweitzer-Straße, der Von-Esmarch-Straße und der Corrensstraße einrichten. Eine Zufahrt zum Zentralklinikum ist in Notfällen möglich, jedoch aufgrund der eingeschränkten Parksituation nur in Ausnahmefällen zu empfehlen.
Falls ein Blindgänger entschärft werden muss, wird der Busverkehr über die Apffelstaedtstraße fahren; die genauen Umleitungswege der einzelnen Linien geben die Stadtwerke rechtzeitig vorher bekannt.
Grafik (PDF):
Falls am 2. November eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden muss, wird die Feuerwehr voraussichtlich den rot markierten Bereich evakuieren.