(SMS) Für ein Stück der Last mit der Schneelast kann das Amt für Immobilienmanagement der Stadt Münster Eigentümern öffentlicher Gebäude nunmehr Hilfestellung anbieten. Die Ingenieure entwickelten für die systematische Kontrolle weitgespannter Dachtragwerke ein Handlungskonzept für einen gründlichen Check auch betagter Gebäude. Und haben so in Fragen der Sicherheit vor allem bei Schneefall ein ordentliches Stück Vorarbeit für andere Kommunen geleistet.
Inzwischen zieht es Kreise, wie die Stadt Münster ihre Hallen und Tragwerke ab einer Stützweite von zwölf Metern auf Herz und Nieren geprüft hat. "Andere Städte und kommunale Einrichtungen fragen nach, wie wir bei der Fülle an Objekten vorgegangen sind. Unsere Unterlagen, Checklisten, Modelltabellen sind gefragt", beschreibt Abteilungsleiter Georg Mümken die Pionierarbeit seines Teams. Münster verfügt inzwischen über ein Datengerüst für alle Gebäude: Ist eine bestimmte Schneefallmenge erreicht, können per Computer die Dächer herausgefiltert werden, die geräumt werden müssen.
Kontrolliert wurden im vergangenen Jahr Turnhallen, Schulen, Feuerwehrgerätehäuser, Schwimmbäder, Rathausfestsaal und Clemenskirche. "178 Tragwerke an 128 Standorten", so bilanziert Projektleiter Roland Schniedenharn, "wurden nach dem Einsturz der 08-Sporthalle von erfahrenen Tragwerksplanern unter die Lupe genommen." Schritt für Schritt arbeiteten sich elf externe Ingenieurbüros durch Gebäudelisten, sichteten Bauakten, prüften Statikunterlagen. An einheitlichen Checklisten - eigens für diesen Zweck vom Amt für Immobilienmanagement entwickelt - folgte der prüfende Abgleich vor Ort: Was ist an Decken nachträglich an- und eingebaut worden, wo verbergen sich Mängel, wo Verschleiß an Konstruktionen?
Der Zustand eines jeden Daches auch mit seinen zusätzlichen Lasten wie Deckenstrahlheizungen oder Beleuchtung ist erfasst und für die nächsten Jahrzehnte in Akten und in Dateien neu gesichert. Tabellen und Tragwerksbücher, Protokolle und Fotos dokumentieren die Beschaffenheit der zuweilen bis zu 60 Jahre alten Tragwerke.
Ein gutes Jahr Detailarbeit liegt hinter dem Team mit Roland Schniedenharn. Das Ergebnis: 48 Gebäude mussten und müssen noch saniert werden, davon 22 Haupttragwerke. „Das ist viel mehr als angenommen“, sagt Schniedenharn. Zu hohe Dachlasten, nicht fachgerecht montierte Sportgeräte, rostige Nägel an tragenden Konstruktionen - den Statikern begegnete einiges, was unaufschiebbar auf die Sanierungsliste gehörte. 18 Schul- und Sporthallen blieben im Sommer 2011 vorsorglich gesperrt.
13 Gebäude stehen unter besonderer Beobachtung. Der letzte schneearme Winter hat in diesem Jahr ein Eingreifen nicht notwendig gemacht. Doch mit dem Konzept zur Hand ist die Stadt Münster für kommende Winter gut gewappnet.
Fotos:
Fast zwei Tonnen Stahl wurden neu in das Tragwerk dieser Turnhalle eingebaut. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Neue Balken ergänzen das vorhandene Dachtragwerk zusätzlich. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Inzwischen saniert: Ein gerissener Balken einer abgehängten Decke. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Pressemitteilungen
12.04.2012
Wenig Last mit der Schneelast
Städtisches Immobilienmanagement entwickelt Konzept für den Dächercheck / Andere Kommunen fragen nach
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