Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

29.10.1999

Schüler werden Paten für Coerdewald und Rumphorstwäldchen

Städtische Forstverwaltung nutzt Waldpatenschaften für Pflanzenschutz und Bewusstseinsbildung

(SMS) Seit heute (28.10.) hat die Klasse 3c der Norbertgrundschule einen neuen Wald. Im Rumphorstwäldchen nördlich der Telemannstraße wollen die Schülerinnen und Schüler künftig Pflanzen und Tiere erforschen, Nistkästen kontrollieren und Müll einsammeln. Ihren ehemaligen Wald, eine Teilfläche des Coerdewaldes, betreut dafür die Gruppe "Umweltbiologie" der Norberthaupt- schule. Mit den Schülergruppen schloss Hans-Ulrich Menke, städtischer Förster beim Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung, Verträge für Waldpatenschaften ab.

Etwa 1,3 Hektar groß ist das Rumphorstwäldchen - knapp drei Fußballfelder - und mit seinen 130 bis 170 Jahre alten Eichen und Buchen ökologisch besonders wertvoll. Der Bestand ist mit jüngeren Eschen, Hainbuchen und Kirschen durchwachsen, an vielen Stellen gedeiht ein reicher Unterwuchs. Das 7,6 Hektar große Teilstück des Coerdewaldes besteht zum größten Teil aus 50 bis 140-jährigen Eichen, gemischt mit Birken, Buchen, Hainbuchen, Ebereschen, Kiefern, Erlen, Bergahorn und Pappeln. In Münster gibt es viele solcher Wäldchen, die nahe an Wohngebieten liegen und als Naherholungsraum sowie als Kinderspielplätze wichtige Aufgaben erfüllen.

Doch gerade die vielen Besucher gefährden den Bestand und die nachhaltige und naturnahe Entwicklung der Waldflächen. Immer wieder wird Müll achtlos weggeworfen, wilde Trampelpfade entstehen oder wichtige Lebensräume am Boden, im Unterholz oder an Kleingewässern werden aus Unkenntnis oder Unachtsamkeit kaputt gemacht. In den Waldpatenschaften sieht die städtische Forstverwaltung eine Chance, den Wäldern zu helfen und den Anwohnerinnen und Anwohnern ein Stück Lebensqualität zu erhalten bzw. zurückzugeben. Darin wird sie und werden die Waldpaten auch vom NABU Stadtverband Münster unterstützt.

Eine feste Patenschaftsgruppe, so hoffen die Initiatoren, identifiziert sich mit dem Waldstück und übernimmt Verantwortung, um den Lebensraum Wald vor Missbrauch zu schützen. Vor Ort lernen die Paten die Zusammenhänge des Waldlebens kennen. Wenn dann etwas passiert, können sie frühzeitig die städtischen Förster oder den NABU darauf hinweisen. Außerdem wird das Bewusstsein für den Wert des Waldes und ein Interesse an seinem Schutz geweckt.

Für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3c ist der neue Waldpatenvertrag bereits der zweite. Nach dem Umzug der Norbertgrundschule an die Meerwiese war die Entfernung zum "alten" Patenwald sehr groß geworden. Klassenlehrerin Gerda Schäfers schaffte es, die Gruppe "Umweltbiologie" der Hauptschule an der Dachsleite um Lehrer Hartmut Prominski zur Übernahme der Patenschaft zu bewegen. Waldpate kann übrigens jeder werden. Interessierte Anwohnergemeinschaften, Schulklassen, Kindergartengruppen oder Vereine sollten Kontakt aufnehmen mit Förster Hans-Ulrich Menke im Liegenschaftsamt, Tel. 4 92-23 19, oder mit dem NABU, Tel. 9 87 99 53.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09