Münster (SMS) Soziale Nachteile in der Bildung überwinden, allen Kindern und Jugendlichen gleiche Aufstiegschancen bieten: Dieses Ziel verfolgt die Landesregierung mit ihrem Modellvorhaben Talentschulen. Mit dabei ist die Waldschule Kinderhaus: Die Hauptschule aus Münsters Norden wurde jetzt offiziell in den NRW-Schulversuch aufgenommen. „Sie hat mit ihrer Bewerbung die unabhängige Auswahljury überzeugt. Darüber freuen wir uns sehr als Schulträger“, so Stadtdirektor Thomas Paal zur Mitteilung des Ministeriums für Schule und Bildung vom 1. Februar. „Schon zum neuen Schuljahr 2019/2020 werden an der Waldschule besondere Förderkonzepte erprobt und umgesetzt. Für Schule und Schulträger beginnt jetzt ein spannender gemeinsamer Prozess.“
Der Fokus liegt auf einer zusätzlichen „Fördersäule“ für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Im Kern vertieft sie in einem ausgeweiteten Unterricht die sprachliche Förderung, sie weitet fachliche Angebote im „Mint“-Profil (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) aus und unterstützt mit zusätzlichen Ressourcen Prävention und ein positives Schulklima. Das Modell „Talentschule“ - auf sechs Jahre angelegt und wissenschaftlich begleitet - will nicht zuletzt die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern in Stadtteilen mit großen sozialen Herausforderungen verbessern.
60 Plätze hatte das Land zu vergeben - an 45 allgemeinbildende Schulen und 15 Berufskollegs. Ein Wettbewerb, der überaus großen Zuspruch fand: Landesweit waren 64 Schulträger mit fast 150 Schulen in das Bewerbungsverfahren eingestiegen. Auch die Friedensreich-Hundertwasser-Schule aus Roxel. Sie ging in dieser ersten Phase leer aus, kann aber für eine Aufnahme zur zweiten Startphase des Schulversuchs 2020/2021 erneut an den Start gehen. „Ihr gilt mein ganz besonderer Dank“, unterstreicht Stadtdirektor Paal. „Die Sekundarschule hat hoch engagiert ihr Konzept erarbeitet und dadurch Schule und Bildungsangebote weiterentwickelt.“