Ausstellungen 29. Februar bis 28. März 2004 "Mit der Zeit ... Barocke Uhren aus Münster" Tickende Kostbarkeiten geben einen Einblick in die Welt von Minuten und Stunden. Kleinere Tischuhren waren bis um 1850 selten in Westfalen zu finden. Die Exemplare, die im Münsterland gebaut worden sind, sehen aus wie verkleinerte Köpfe von Bodenstanduhren und sind deutlich englischen Vorbildern verpflichtet. Von münsterischen Uhrmachern sind nur zwei Stutzuhren der Barockzeit bekannt. Seit kurzem befindet sich eine in Besitz des Stadtmuseums Münster. Die Tischuhr ist signiert von Johann Joseph Schwarz, einem Handwerker, über den die Quellen bislang schweigen. Von den wenigen Uhrmachernamen, die vor 1750 in Münster belegt sind, ist Johann Albiger einer der wichtigsten. Auch von ihm sind weder Geburtstag noch Sterbetag gesichert. Doch ist er in Schriftquellen zwischen 1694 und 1715 urkundlich fassbar. Von Johann Albiger haben sich drei Bodenstanduhren erhalten. Diese kleine Ausstellung zeigt zwei davon. Ein weiteres Highlight der Präsentation ist eine Uhr von Michael Frischauff, eine von zwei Leihgaben aus dem Westfälischen Freilichtmuseum Detmold – Landesmuseum für Volkskunde. Das Exemplar hat bereits ein eisernes Werk wie viele der späteren Bauernuhren Westfalens zwischen 1780 und 1840. Die Gestaltung dieser Uhren wirkt auf uns derartig vertraut, dass wir uns kaum vorstellen können, dass sie erst um 1680 in London erfunden worden sind. Albiger hat sie in fast gleicher Qualität bereits gegen 1700 nachgebaut. Er ist nach unserem heutigen Kenntnisstand der erste nachweisbare Uhrmacher, der diese Londoner Uhren überhaupt in Deutschland gefertigt hat. Technisch waren diese Uhren darüber hinaus die genauesten Zeitmesser der Epoche. Die Uhrwerke profitierten von einer Vielzahl an technischen Verbesserungen und auch das Zifferblatt wurde neu angeordnet. Zudem wurden Holzgehäuse mit Glasscheibe damals erst entwickelt. Klein aber fein sind die Verwandten der großen Standuhren, die den Kreis der münsterischen Uhrmacher schließen. Eine Kollektion von Taschenuhren aus Privatbesitz zeigt noch einmal höchstes Niveau der hiesigen Uhrmacher. Die Anfänge der tragbaren Uhr geht auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Aus diesen Dosenuhren entstanden etwa zur Mitte des 17. Jahrhunderts die ersten Taschenuhren. zurück |
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