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Stadtmuseum Münster
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dienstags - freitags
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samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger

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14. Juni bis 3. August 2008

Vilnius. Fotografien der litauischen Hauptstadt von Kestutis Stoškus

Kirche der Missionare

Der 1951 in einem kleinen litauischen Ort geborene Kestutis Stoškus studierte Wirtschaftswissenschaften in Vilnius und arbeitete seit 1985 als freier Photograph. Seit 1994 ist er beim Nationalmuseum in Vilnius beschäftigt. Er war an zahlreichen Ausstellungen in Litauen, Polen, der Tschechei und Frankreich beteiligt.
Stoškus steht in einer langen Reihe von Fotografen, die seit dem 19. Jahrhundert vom Stadtbild der litauischen Hauptstadt Vilnius fasziniert waren. Mit seinem Fokus auf Architekturphotographien in Schwarz-Weiß setzt er sich allerdings ab von der großen Gruppe der Künstler und nimmt eindrucksvoll Stadt und Land Litauens ins Bild. Einerseits verdeutlicht er in seinen Arbeiten die charakteristischen Ecken der Altstadt von Vilnius und andererseits entstehen dabei zeitlose Architekturstudien.
Durch seine Arbeit für das Nationalmuseum in Vilnius ist Stoškus auch mit der historischen Fotografie bestens bekannt und versteht es, klassische Blickwinkel mit modernen Entwicklungen zu kombinieren. Trotz seiner präzisen Professionalität ist es gerade der Sinn für den prägnanten Ort und die besonderen Lichtverhältnisse, der Stoškus auszeichnet. Dabei nimmt er den architektonischen Ensembles nicht ihren Charakter, um sie zu einem abstrakten Kunstwerk zu entfremden. Vielmehr steht Stoškus bewusst in der Tradition der atmosphärischen Fotografie vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, die er mit Prinzipien der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre verbindet.
Gebäude der gerade vergangenen Jahrzehnte erscheinen nicht auf Stoškus´ Fotografien. Ebenso wenig sind Menschen vertreten, auf den historischen Bauten liegt sein Hauptaugenmerk. In vielfachen Schattierungen hält Stoškus sie fest, lässt dabei auch ihre mitunter verfallenen oder verbauten Fassaden scharf hervortreten. Kontraste, Silhouetten und Tiefen bestimmen die Szenerie. Damit kommunizieren bisweilen Parklandschaften rund um die Altstadt und dramatische Wolkenformationen oder auch ein spiegelblanker Himmel, der die Isolation innerhalb der glatten Mauern betont.
Aus der Dokumentation der heutigen Altstadt spricht eine immanente Kritik an der Gleichgültigkeit gegenüber historisch gewachsenen Strukturen, und gleichzeitig hält Stoškus den momentanen Zustand fest, der wiederum bald Vergangenheit sein wird, wenn die Altstadt im Zuge von Modernisierungen und Restaurierungen ihr individuelles Gesicht verändert.
In der Kombination aus historischer, subjektiver und Architekturfotografie liegt Stoškus´ Stärke und die hohe Authentizität seiner Aufnahmen. Er nimmt ganz unterschiedliche Winkel der Altstadt in den Blick und versteht es dennoch, ihnen eine gemeinsame Aussage zu geben.

Bild oben: Kirche der Missionare, 1997

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