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Stadtmuseum Münster
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samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
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16. März bis 16. Juni 2013

DichterOrte - Zeichnungen von Rolf Escher

Theodor Storms Arbeitszimmer in Husum

Die ersten Strahlen der Morgensonne beleuchten den Dichterschreibtisch, ein gemütliches Kissen liegt auf dem Sessel für nachdenkliche Mußestunden bereit, Pariser Galerien und Wiener Cafés inspirieren zu neuen Gedichten und Bert Brecht rückt seine Brille zurecht, um uns, so scheint es, besser betrachten zu können: Rolf Eschers Zeichnungen vermitteln mit einer einnehmenden Intensität die Allgegenwart abwesender Dichterinnen und Dichter.

2011 bat Rolf Escher um Erlaubnis, im Haus Rüschhaus der Dichterin Annette von Droste-Hülshof, das damals noch als Zweigmuseum zum Stadtmuseum Münster gehörte, zeichnen zu dürfen. Aus diesem ersten Kontakt entstand das Buch- und Ausstellungsprojekt DichterOrte. Hierzu stellte der Künstler eine Ausstellung aus 75 Zeichnungen von Orten zusammen, an denen sechzehn ausgewählte deutschsprachige Dichterinnen und Dichter lebten, arbeiteten oder sich ihre Inspiration für neue Werke holten. DichterOrte, das sind Dichterhäuser, Wohn-, Arbeits- und Inspirationsräume, die mit dem Lebenslauf der Künstler eng verbunden sind. Sie bewahren die Erinnerung an ihr Leben und Werk, sind Erinnerungsorte gegen das Vergessen. 

Die Schau umfasst Werke aus dem Zeitraum der 1970er Jahre bis heute. Viele der hier gezeigten Bilder sind eigens für dieses Projekt entstanden und werden hier erstmals gezeigt. Intime Wohn- und Arbeitsbereiche mischen sich mit Szenerien des städtischen Lebens aus Paris oder Wien. Rolf Escher gelingt es, die Verbundenheit der Orte zu ihren Dichtern in eindrucksvollen und atmosphärischen Bildern hervorzuheben. Seit über 30 Jahren reist Rolf Escher zu zahlreichen Orten deutschsprachiger Dichterinnen und Dichter, um nach dort angefertigten Skizzen atmosphärische Zeichnungen ihrer Arbeits- und Inspirationsorte anzufertigen. Er zeichnete in den erhaltenen Häusern, Wohnungen oder Arbeitszimmern z. B. von Johann Wolfgang von Goethe, Annette von Droste-Hülshoff, Theodor Storm, Thomas Mann, Hermann Hesse und Bert Brecht.

Die detailreichen Zeichnungen von diesen Orten wirken vordergründig realistisch. Bei intensiverer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass sie viel mehr sind als Abbildungen der Räume oder Gegenstände: Einfühlsam und subtil, manchmal ergänzt durch Textfragmente, spüren sie denen nach, die in den Räumen gelebt und gearbeitet haben. Porträtzeichnungen der Dichterinnen und Dichter, von denen eine grüblerische Bettina von Arnim oder ein skeptischer Bertolt Brecht den Betrachter anblicken, vermitteln einen noch intensiveren Einblick in deren Persönlichkeit. 

Die Galerie Vivienne in Paris

Rolf Escher wurde 1936 in Hagen/Westfalen geboren. Von 1956 bis 1963 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Universität Köln. 1976 bis 2000 war er Professor für freies Zeichnen und freie Graphik an der Fachhochschule Münster. Er lebt und arbeitet heute in Berlin und Essen. Für seine umfangreichen Arbeiten entstehen vor Ort mehr oder weniger genaue Skizzen, die dann im Atelier zu Studien und schließlich zu fertigen Zeichnungen oder Radierungen ausgeführt werden. Seine Werke wurden schon in vielen Ausstellungen gezeigt und er erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen.

Zur Ausstellung erscheint der Katalog „DichterOrte. Orte der Arbeit – Orte der Inspiration“. Die Museumsausgabe ist zum Vorzugspreis von 22 € nur im Museumshop des Stadtmuseums erhältlich.

 

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