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Stadtmuseum Münster
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samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger

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100 Jahre Dortmund-Ems-Kanal

Der Hafen von Münster

7. Mai 1999 - 9. Januar 2000

Als der deutsche Kaiser und preußische König Wilhelm II. am 11. August 1899 den Dortmund-Ems-Kanal feierlich seiner Bestimmung übergab, fand ein Jahrzehnte andauernder Kampf um diese Wasserstraße sein Ende. Kanalbefürworter und -gegner hatten zuvor erbittert über die Notwendigkeit dieses Wasserweges und seinen Verlauf gestritten. Der Kanal, der das Dortmunder Industriegebiet mit dem Nordseehafen Emden verbindet und dabei östlich am historischen Zentrum Münsters vorbeiführt, war die erste modern ausgebaute Wasserstraße im Deutschen Reich. Auf ihm sollten in erster Linie westfälische Kohle nach Emden und von dort Erze in die Dortmunder Hüttenbetriebe transportiert werden.
Der münsterische Stadthafen wurde am 15. und 16. Oktober 1899 eröffnet. Rund um das 740 Meter lange Hafenbecken und in seiner Umgebung ließen sich zahlreiche Industrie- und Handelsbetriebe nieder. Bereits zuvor war am Albersloher Weg die Kiesekampsche Mühle gebaut worden; es folgten städtische Versorgungseinrichtungen wie das Gas- und Elektrizitätswerk. Als Eigentümerin des Hafens errichtete die Stadt ein großes Lagerhaus und die repräsentative Hafendirektion. Im Jahr 1913 übernahm die Stadt auch den Privathafen der Spedition Peters.

Der münsterische Hafen war in erster Linie ein Importhafen, in dem vor allem land- und forstwirtschaftliche Produkte umgeschlagen wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg war Münster nach Duisburg der bedeutendste Getreideumschlagplatz in Nordwestdeutschland. Seit Mitte der 1930er Jahre wurden dann immer mehr Baustoffe im münsterischen Hafen umgeschlagen.

Im Bereich der Stadt Münster liegen auch typische Kanalbauwerke: Die Schleuse Münster wurde seit der Eröffnung mehrfach erweitert. Ein umfangreicher Ausbau ist für den Beginn des nächsten Jahrtausends vorgesehen. Einige Kilometer weiter nördlich liegen die alte und neue Kanalüberführung über die Ems.

Einweihung des Stadthafens am 15. Oktober 1899, Postkarte, 1899

Im Zweiten Weltkrieg waren der münsterische Hafen und der Dortmund-Ems-Kanal häufig das Ziel von Bombenangriffen. Die Hafenanlagen und zahlreiche Betriebs- und Produktionsstätten in der Umgebung waren bei Kriegsende weitgehend zerstört. Bereits 1946 konnte jedoch der Schiffsverkehr auf dem Kanal wieder aufgenommen werden.
Im münsterischen Hafen wurden nun in erster Linie Baustoffe für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt eingeführt. In den folgenden Jahren erreichte der Hafen seine höchsten Umschlagzahlen. Seit der Mitte der 1960er Jahre hat der Stadthafen jedoch zunehmend an Bedeutung als Umschlagplatz verloren. Hafen und Umgebung sind heute zu einem nur noch wenig attraktiven Industrie- und Gewerbegebiet geworden. In den kommenden Jahren soll das Hafengebiet saniert und umgestaltet werden. Der nördliche Bereich ist als Kreativ-Kai für die Kunst- und Kulturszene vorgesehen.

Die münsterische Bevölkerung nutzt den Dortmund-Ems-Kanal gerne als Naherholungsgebiet von hohem Freizeitwert. Zugleich ist er auch ein wichtiges ökologisches Biotop.

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