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Stadtmuseum Münster
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dienstags - freitags
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samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger

Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.

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Der Eintritt ist frei.

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6. August bis 8. September 2002

Makkabi

Zum jüdischen Sport in Deutschland und in Münster

Die Ausstellung wird ausgerichtet in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.

In Münster existierten bis zum Jahr 1933 keine eigenen jüdischen Sportvereine. Angehörige der kleinen jüdischen Gemeinde Münsters, die sich für Sport interessierten, waren selbstverständlich Mitglieder in den lokalen, nichtjüdischen Vereinen, die zum Teil schon seit dem 19. Jahrhundert bestanden. 1933 wurden jüdische Sportlerinnen und Sportler im Zuge der Gesetzgebung der Nationalsozialisten aus diesen Vereinen ausgeschlossen. Sie waren gezwungen - wollten sie weiter Sport treiben - sich in eigenen, jüdischen Sportvereinen zusammenzuschließen.

In Münster gründete sich eine Sportgruppe des Sportbundes "Schild". Dieser war dem Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF) angeschlossen, der nach dem Ersten Weltkrieg entstanden war, um Juden vor allem publizistisch gegen den wachsenden Antisemitismus zu verteidigen. Der Sportbund "Schild" trug diese Ziele des RjF mit. Die frühesten Sportgruppen, etwa in Berlin, betrieben die Verteidigung gegen den Antisemitismus sogar ganz praktisch, indem sie überwiegend Verteidigungssportarten anboten. In der münsterischen Sportgruppe stand dieser wehrhafte Aspekt aber nicht im Vordergrund. In erster Linie ging es darum, weiter Sport treiben zu können.

Trotz offizieller Erlaubnis zur Vereinsgründung wurden ab 1933 jüdische Sportvereine immer stärker in der Ausübung des Sports behindert. So durften in Münster zwar einige öffentliche Sportanlagen noch von Juden benutzt werden, jedoch nur, wenn diese nicht anderweitig benötigt wurden. Mehrmals fanden überregionale Wettkämpfe und Sportfeste jüdischer Vereine in Münster statt, die aber immer unter polizeilicher Beobachtung standen.

Sport hatte auch in Münster für viele Juden offenbar eine große Bedeutung. Durch Kampfgeist und Erfolge in sportlichen Wettkämpfen wurde ein positives Selbstwertgefühl vermittelt in einer Umgebung, die den Juden nur Verachtung entgegen brachte. Manche jüdischen Münsteraner waren froh, sich wenigstens noch sportlich betätigen zu dürfen, da sie sonst aufgrund der zunehmenden Einschränkungen durch die nationalsozialistische Gesetzgebung mit der Zeit immer mehr zum Nichtstun verurteilt waren. Sportfeste schufen überdies eine Gruppenidentität und lenkten von den Alltagssorgen ab.

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