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Französische Münzen
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Eine der organisatorischen Leistungen, die der Rat der Stadt Münster
zu bewältigen hatte, war die Kontrolle der umlaufenden Münzen.
Durch die Gesandten gelangte eine große Menge fremder Münzen
in die Kongreßstadt, so daß gegen die Entwertung des Geldes für
die ausländischen Münzen ein Zwangskurs festgelegt werden mußte.
Münsters Bürger übernahmen die Wechselgeschäfte für
die Friedensgesandten, woran sie nicht schlecht verdienten. Auf diese Weise wurde
der Umlauf ungewohnter Münzsorten begrenzt. Welchen Schaden minderwertige
Münzen verursachen konnten, hatte eine Inflation in den 20er Jahren des
17. Jahrhunderts gezeigt. Münzen mit geringem Edelmetallgehalt wurden von
betrügerischen Einwechslern in den deutschen Gebieten gegen hochwertige
Münzen eingetauscht, so daß das Geld seinen Wert verlor. Als man zum
Münzprägen zuletzt sogar Kupfer statt Edelmetall verwandte, erreichte
der Geldwert seinen Tiefstand. Die Preise für das tägliche Brot stiegen
ins Unermeßliche, was zu großer Not in der Bevölkerung führte.
Erst durch durchgreifende Münzreformen konnte die Währung wieder
stabilisiert werden. Um in Münster einem solchen Schaden vorzubeugen,
veranlaßte man die oben beschriebenen Maßnahmen.
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