Wichtigstes Ergebnis der Umfrage: Die Menschen, die hier leben, sind mit ihrem Wohnumfeld und mit ihrer Wohnstätte sehr zufrieden und fühlen sich wohl. Relativ wenige Bürgerinnen und Bürger spielen mit Umzugsgedanken: In Münster gab etwa ein Drittel der Befragten, in den Nachbargemeinden nur etwa ein Fünftel an, in den nächsten fünf Jahren oder später umziehen zu wollen. Und wenn überhaupt, dann möchte die Mehrheit auch nur im jeweiligen Ort oder Stadtteil umziehen.
Gute Lebensbedingungen, die Nähe zu Freunden und Familie, die Nähe zum Arbeitsplatz, günstige Wohnungen und Bauland sowie Grün- und Erholungsflächen sind die wesentlichen Gründe, die die Menschen an ihren Wohnort locken und binden. Preiswerter Wohnraum war erwartungsgemäß ein wichtiges Plus für den Zuzug in die Städte und Gemeinden rund um Münster, aber nicht unbedingt ausschlaggebend. Für das Leben in Münster-Mitte sprachen als wichtigstes Motiv die guten Lebensbedingungen. Wer eher städtisch wohnt, den stört an seinem Umfeld am ehesten der Verkehrslärm, ergab die Studie weiterhin. In den ländlicheren Gebieten kreuzten die Befragten eher mangelnde Einkaufsmöglichkeiten als Negativfaktor an.
Davon ab bewegen die Menschen in allen Städten und Gemeinden der Umfrage je nach Lebenssituation die gleichen Fragen: Wo bekommen wir Betreuung für Kinder unter drei Jahren? Wie kann ich im Alter in meiner Wohnung und meinem lieb gewonnenen Umfeld bleiben? Dass Münsters Innenstadt mit ihrer deutlich anderen Bevölkerungs- und Wohnungsstruktur eine Sonderstellung einnehmen würde, war klar. Bemerkenswert ist demgegenüber, dass sich die Außenstadtteile in vielen Bewertungen der Menschen nicht besonders von den Nachbarstädten und –gemeinden unterscheiden.
"Die Ergebnisse dieser bislang einmaligen Befragung liefern uns ganz klare Handlungsanleitungen für die Wohnungsmarktentwicklung", freut sich Dr. Dietrich Meendermann, Bürgermeister von Telgte und zurzeit Sprecher der Stadtregion. "Um die eigene Situation richtig einzuschätzen, war der Blick über den eigenen Tellerrand auf die Verflechtungen zwischen den Nachbarn unerlässlich."
In den kommenden Monaten werden die Ergebnisse der Umfrage für die Ebene der einzelnen Ortsteile aufgearbeitet. Davon versprechen sich die Initiatoren noch einmal wichtige Impulse, um die Stärken des jeweiligen Standortes weiterzuentwickeln. "Fußläufig erreichbare Geschäfte, behutsame Verkehrsentwicklung und die nachfragegerechte Entwicklung der 50er/60er-Jahre-Siedlungen sind vermutlich weitere Aufgaben, die uns in der Folge dieser Umfrage beschäftigen werden", meint Projektkoordinator Detlef Weigt vom münsterschen Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung.