Münster (SMS) Neue Ampelschaltungen mit eigenen Signalen für Rechts- und Linksabbieger auf dem Ring, Blinklichter an der Grevener Straße, die abbiegenden Autofahrern den Vorrang für Radfahrer und Fußgänger anzeigen, rot markierte Wege für Radfahrer und Fußgänger im Bereich Coesfelder Kreuz / Von-Esmarch-Straße / Albert-Schweitzer-Straße - dies ist nur eine kleine Auswahl der Umbauarbeiten für mehr Verkehrssicherheit, die das Tiefbauamt und das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung in den vergangenen Jahren an Kreuzungen und Einmündungen vorgenommen haben. Wie Verkehrsteilnehmer die veränderten Gegebenheiten beurteilen, untersuchten angehende Bauingenieure, die an der Fachhochschule Münster bei Professorin Birgit Hartz studieren. Ihr Fazit: Die Maßnahmen werden von den Verkehrsteilnehmern überwiegend positiv wahrgenommen. Viele Verkehrsteilnehmer fühlen sich jetzt an den umgestalteten Kreuzungen sicherer.
Die Studierenden interviewten an 16 umgestalteten Kreuzungen rund 800 Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer. Darunter waren auch sehbehinderte und mobilitätseingeschränkte Personen. Mit Hilfe von Fragebögen ermittelten die Studierenden das Verhalten der Befragten im Straßenverkehr und deren Bewertung der jeweiligen Verkehrssituation. Viele Verkehrsteilnehmer gaben an, sich im Straßenverkehr intuitiv zu verhalten, das heißt, die Regeln der Straßenverkehrsordnung, die in der jeweiligen Verkehrssituation beachtet werden mussten, waren oft nicht bekannt. Die Kontrolldichte in der Verkehrsüberwachung sei ihrer Einschätzung nach relativ hoch, gaben zahlreiche Befragte zu Protokoll. Die Quote der Radfahrer mit Helm lag nach Angaben der Studierenden im Durchschnitt bei etwa 15 Prozent. Die Studierenden notierten auch Verbesserungsvorschläge der Befragten, die nun von der städtischen Bau- und Planungsverwaltung geprüft werden.
"Die Projektarbeit hilft uns, Münsters Straßen sicherer zu gestalten", freuen sich Alexander Buttgereit und Lydia Schilinsky vom Tiefbauamt über das Engagement der Studierenden. Gemeinsam mit Andreas Pott vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung unterstützten sie das Projekt. "Eher ernüchternd ist die Tatsache, dass sich viele Verkehrsteilnehmer offenbar intuitiv im Straßenverkehr bewegen und sich so einer erhöhten Gefahr aussetzen. Gerade in komplexen Situationen wie zum Beispiel an Kreuzungen ist das Beachten der Verkehrsregeln entscheidend. Mehr Verkehrssicherheit kann hier nicht allein durch Baumaßnahmen erreicht werden."
Das Tiefbauamt, das Stadtplanungsamt und das Ordnungsamt sind in der Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention aktiv, die sich seit 2007 für mehr Verkehrssicherheit auf Münsters Straßen engagiert. Handlungsschwerpunkte sind die Bereiche Überwachung und Ahndung, Bau- und Verkehrstechnik, Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung sowie Öffentlichkeitsarbeit.
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Pressemitteilungen
27.02.2013