Münster (SMS) Naturnahe Uferrandstreifen, Überschwemmungszonen und ein großer Sandfang: Die Aa-Renaturierung zwischen Sentruper Straße und Aasee ist abgeschlossen. Das zweijährige Bauprojekt hat Münsters Stadtfluss auf 2,6 Kilometern ökologisch aufgewertet.
„Entstanden ist ein artenreiches Fließgewässer, ein Paradies für Tiere und Pflanzen“, unterstrich Oberbürgermeister Markus Lewe am Freitag (6. Juni), als er den Abschnitt freigab. Sein Dank galt Regierungspräsident Dr. Reinhard Klenke, übernimmt das Land NRW doch aus seinem Fördertopf „Lebendige Gewässer“ 80 Prozent der knapp eine Million Euro umfassenden naturnahen Gestaltung.
Das große Projekt des städtischen Tiefbauamtes verhilft der Natur zurück zu ihrem Recht: Die münstersche Aa fließt nicht mehr wie in einen Kanal eingezwängt, sondern in Bögen und Windungen in ihrem natürlichen Flussbett. Die Fließgeschwindigkeit und Gewässergüte wurde verbessert, der sensible Landschaftsraum zwischen Aasee und Aa weiter gestärkt, das Wachstum der Blaualgen vor allem zwischen Haus Kump und Aasee, das der Pflanzenwelt zusetzt, zurück gedrängt. Breite Uferrandstreifen bieten Fauna und Flora überdies künftig wertvolle Puffer.
Einige Zahlen: 35 000 Kubikmeter Bodenaushub wurden abgetragen und wieder eingebaut, 2000 Kubikmeter Boden entsorgt, 1000 Tonnen Wasserbausteine für die Flussbettsanierung eingesetzt. Auch der Bau eines Sandfangs ist ein wichtiger Baustein. Bauleiter Thomas Wermers: „Mit diesem Auffangbecken lassen sich auf Dauer Kosten sparen, weil wir die aufwändige Entnahme des Schlammes aus dem Aasee wesentlich verringern können.“ Nur alle drei bis fünf Jahre müsse der Sandfang - Beckentiefe 2,75 Meter, Fassungsvermögen 3700 Kubikmeter - geräumt werden.
Auf insgesamt 22 Kilometern fließt die Aa durch Münster. Seit 1995 gibt der naturnahe Ausbau ihr in Etappen wichtige ökologische Funktionen zurück, die durch Begradigungen in früheren Jahrzehnten verloren gingen.
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Pressemitteilungen
06.06.2014