"Wir waren zu jedem Zeitpunkt über Notruf erreichbar. Das telefonische Festnetz zeigte keine Anzeichen von Überlastung, auch für Handy-Benutzer wurden uns keine Einschränkungen bekannt", zog Benno Fritzen, Leiter der Berufsfeuerwehr, am 1. Januar Bilanz.
Für den Rettungsdienst der Feuerwehr gab es zum Jahreswechsel zwischen 18 und 5 Uhr 53 Einsätze. Das waren nicht mehr als im Jahr zuvor, aber doch fünf Mal mehr als in einer "normalen" Nacht.
Mit elf Brandmeldungen (Vorjahr: 20) hat sich die Zahl der Alarmierungen fast halbiert. Aber das waren ebenfalls noch fünf Mal mehr Einsätze als in einer durchschnittlichen Nacht. Doch hier täuscht die Statistik ohnehin. 70 Mann der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr mußten in der Neujahrsnacht kurz nach 1 Uhr zu einem Großbrand im Dachgeschoss Gebäude Geiststraße 6 - 10 ausrücken. Fünf Wohnungen sind dort komplett ausgebrannt, 20 weitere wurden in Mitleidenschaft gezogen. Nach zweieinhalb Stunden war das Feuer unter Kontrolle, so dass es nicht auf weitere Häuser überspringen konnte. Um 7 Uhr am Neujahrsmorgen konnten die Einsatzkräfte von der Brandbekämpfung zu den Nachlöscharbeiten übergehen, die sich noch den ganzen Tag hinzogen. Nach Angaben von Feuerwehr-Chef Benno Fritzen ist nicht auszuschließen, dass der Brand von einer Feuerwerks-Rakete ausgelöst wurde. Der Schaden dürfte nach einer ersten Schätzung die Millionenhöhe erreichen.
Insgesamt waren über den Jahrtausendwechsel mindestens 200 Beschäftigte der Stadtverwaltung vorübergehend oder im regulären Schichtdienst im Einsatz. Darunter waren am 1. und am 2. Januar jeweils mehr als 50 Computer- und Telekommunikations-Spezialisten.
Für den 2. Januar waren Tests der in einzelnen Ämtern eingesetzten Spezialprogramme vorgesehen. Insgesamt müssen bei der Stadtverwaltung 27 500 Programme und Dateien "Jahr-2000-fit" sein. Rolf Tewes von der Projektgruppe für die technische Umstellung auf das Jahr 2000: "Das Innenleben von Computern ist zwar immer für Überraschungen gut. Wie es aussieht, dürften durch die vorbereitenden Arbeiten in der Projektgruppe mit Erfolg zumindest größere Überraschungen ausgeschlossen worden sein."