Im Gegensatz zu manchen einschlägigen Denkmälern sind die Kanaldeckel aus schlichtem Grauguß garantiert unaufdringlich. Man benötigt sie ohnehin, darf sie ungestraft achtlos unter die Füße nehmen - und doch werden sie mit einer Lebensdauer von bis zu hundert Jahren noch künftige Generationen an das Friedensjahr erinnern. Rudolf Schabbing: "Dafür sind 6500 Mark für 20 Deckel wirklich gut angelegt."
Das 21. Exemplar bekommt die Stadt in Extraanfertigung zum Geschenk. Hermann Dalhoff, Seniorchef der beauftragten Lieferfirma und selbst seit Jahrzehnten Münsteraner, war von der Idee so begeistert, daß er es in Bronze gießen ließ. Naheliegenderweise hat dieser Deckel einen prominenten Platz erhalten. Gestern wurde er auf dem Prinzipalmarkt vor dem Rathaus ins Pflaster eingelassen.
Die anderen 20 Exemplare werden herkömmliche Deckel an Stellen in der Altstadt ersetzen, die historischen Bezug haben und wo Stadtführungen Station machen. Sie werden am Krameramtshaus, auf dem Domplatz, beim Stadt- und beim Landesmuseum und beim Kiepenkerl zu finden sein.