Das Tiefbauamt sorgt mit der Stillegung für eine weitere Verbesserung der Wasserqualität in Münster. "Durch die Stillegung und den Anschluß an die Hauptkläranlage sind wir dem Ziel, die Abwasserklärung auf wenige, dafür aber sehr leistungsfähige Anlagen zu konzentrieren, näher gekommen", erläutert Tiefbauamtsleiter Rudolf Schabbing.
Der Ausschuß für Umweltschutz und Bauwesen der Stadt Münster hat bereits im Dezember 1990 beschlossen, die Abwässer aus Albachten zur Hauptkläranlage überzuleiten. Diese 4,2 Millionen Mark teure Lösung bringt den ökologischen Vorteil mit sich, daß keine gereinigten Abwässer mehr in den Offerbach fließen. "Dem Offerbach bleiben so jährlich zwölf Tonnen Stickstoff und 0,4 Tonnen Phosphate erspart", erläutert Michael Grimm, Abteilungsleiter für Abwasserbehandlungsanlagen und Pumpwerke.
Bevor die Kläranlage Albachten stillgelegt werden konnte, mußte in drei Bauabschnitten eine 5,4 Kilometer lange Druckrohrleitung zum Pumpwerk Roxel an der Welsingheide gelegt werden. Außerdem mußte in Albachten ein Pumpwerk installiert werden. Versteckt unter einem Gründach, befördern nun drei Pumpen das Wasser aus einer Tiefe von sieben Metern in die Rohrleitung. Außerdem baute das Tiefbauamt die vorhandenen Becken zu Zwischenspeichern um, um auch bei starkem Regen einen sicheren Betrieb der Leitungen garantieren zu können und um das Pumpwerk zu entlasten.
Ein weiterer für die Umwelt positiver Effekt: Neun Grundstücke am Wegesrand konnten mit Hilfe von fünf kleinen Pumpwerken an die Druckrohrleitungen angeschlossen werden. Sie leiteten ihre Abwässer bislang über Hauskläranlagen nur teilgereinigt in die Gräben ein. Und auch die Radfahrer haben Grund zur Freude, denn die Bauarbeiter befestigten den Radweg entlang des Oberortes zwischen Weseler Straße und Möselerhook neu.
Als letzter Schritt folgt in den kommenden Monaten noch der Umbau der ehemaligen Kläranlage zu einer Regenwasserbehandlungsanlage. Rund 700 000 Mark sind für die umfangreichen Abbruch-, Umbau- und Neubauarbeiten veranschlagt worden.