Münster (SMS) Münster zählt zu den wenigen Städten in Nordrhein-Westfalen, denen Gäste 2022 mit ihrem Besuch mehr Übernachtungen beschert haben als vor der Coronavirus-Pandemie: Laut Daten, die IT.NRW am heutigen Freitag (17. Februar) veröffentlicht hat, gab es in Münster im vergangenen Jahr 1,53 Millionen Übernachtungen und damit satte 10,3 Prozent mehr als 2019. Dazu passt das gute Abschneiden des Münsterlandes im Ranking der touristischen Reisegebiete in NRW: Auch das Umland von Münster hat als einzige NRW-Region ein Plus bei den Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau zu verzeichnen.
Nach einem etwas verhaltenen Start im ersten Quartal 2022 gingen die Übernachtungszahlen für Münster beständig nach oben. Besonders ab Juli gab es große Zuwächse. Im August erreichten sie mit 177.563 Übernachtungen in einem Monat ihren Höhepunkt – eine Zunahme von 42,6 Prozent im Vergleich zu August 2019.
Auch ausländische Gäste kamen wieder vermehrt zurück in die Stadt: Gegenüber 2019 gab es einen Zuwachs von 25,7 Prozent. Im europäischen Vergleich kamen die meisten Gäste aus den Niederlanden. Die größte Gruppe nicht-europäischer Besucherinnen und Besucher reiste aus den USA nach Münster an. Insgesamt lag der Anteil ausländischer Gästeübernachtungen bei 10,3 Prozent.
Freizeittourismus nimmt zu
Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster Marketing, sieht mehrere Gründe für die positive Entwicklung im vergangenen Jahr: „Der Anteil an Städtetouristen hat ganz klar zugenommen, das heißt, der Freizeittourismus in Münster wird immer wichtiger. Ein Trend, der auch auf die attraktive Kombination aus Stadturlaub in Münster und Landerlebnis im Münsterland zurückzuführen ist – gerade auch in Kombination mit dem Fahrrad oder E-Bike.“
Profitiert hat Münster auch vom 9-Euro-Ticket. Deutlich spürbar war das in der Münster Information im Stadthaus 1 und der Touristinformation im Historischen Rathaus. Hier fragten viele Gäste nach Tipps und Ideen, Stadtplänen, Stadtführungen oder buchten in der Hotelvermittlung von Münster Marketing noch spontan ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung.
Strahlkraft hatte auch das 20-jährige Münster-Tatort-Jubiläum, zu dem der WDR gemeinsam mit Münster Marketing und dem Filmservice Münsterland zu einer digitalen Tatort-Tour durch die Stadt eingeladen hatte. Auch große Ausstellungen in den Innenstadtmuseen, wie zum Beispiel „Andy Warhol“ im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster oder „Barbarossa“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur, zogen viele Gäste in die Stadt. Gleiches galt für Veranstaltungsformate wie den „Schauraum“ oder die Weihnachtsmärkte. „Nicht zuletzt trägt natürlich auch der Ausbau der Hotelkapazitäten zur positiven Entwicklung der Übernachtungszahlen bei“, erläutert Bernadette Spinnen.
Rückkehr der Kongresse
Neben dem starken Freizeittourismus kehrten 2022 allmählich auch wieder Kongresse an den Standort Münster zurück. Für viel internationales Publikum sorgten das Treffen der G7 Außenministerinnen und Außenminister im Historischen Rathaus sowie die Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Im Tagungskalender standen darüber hinaus wieder zunehmend namhafte wissenschaftliche Veranstaltungen wie zum Beispiel der Stammzellenkongress GSCN.
Gerade bei großen Tagungen ging der Trend von hybriden zurück zu analogen Veranstaltungsformaten. Insgesamt lag das Kongressgeschäft bei Münster Marketing bei rund 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Um den Kongressstandort Münster gut für die Zukunft aufzustellen, haben verschiedene Akteurinnen und Akteure ein speziell auf Münster zugeschnittenes Zielbild für diesen Bereich erarbeitet. Im Dezember hat der Rat diese umfangreiche und wissenschaftlich gestützte Entwicklungsperspektive beschlossen.
„Wir dürfen uns nicht auf dem guten Abschneiden im vergangenen Jahr ausruhen“, erklärt die Leiterin von Münster Marketing. „Denn die Herausforderungen bleiben immens: von der Energiekrise über den Personalmangel in Hotellerie und Gastronomie, der Transformation in der Innenstadt bis hin zum nachhaltigen Handeln in allen Bereichen. Unter diesen Rahmenbedingungen gilt es, den Standort Münster für Gäste attraktiv weiterzuentwickeln. Das geht nur gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren vor Ort.“
Bild: Viele Touristinnen und Touristen kamen 2022 nach Münster – auch der Hafen war ein beliebtes Ziel. Foto: Stadt Münster/Münster Marketing/Dagmar Schwelle. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.