Etwa 70 000 Besucherinnen und Besucher wurden seit der Eröffnung Ende April 1996 bedient, 5000 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Kraftfahrzeug-Bestand hat sich in Münster zur selben Zeit um 4000 auf 160 000 erhöht. "Unter den beengten und technisch unzulänglichen Verhältnissen am ehemaligen Standort Gasselstiege wäre das nicht mehr zu bewältigen", meint der Leiter der Zulassungsstelle.
Der großzügige Info- und Servicebereich in der Zulassungsstelle und die Dienstleistungen des gesamten Auto-Service-Parks einschließlich TÜV an der Rudolf-Diesel-Straße kommen an. Das kürzlich testweise eingeführte "Recycling-Paket" für Altautos entpuppt sich schon jetzt als Kunden-Hit und hat den Pilgerstrom von Zulassungsstellen anderer Städte nochmals verstärkt. Der Clou: Für 100 Mark kann man sein altes Fahrzeug abmelden, bei der Zulassungsstelle zur Weitervermittung an einen anerkannten Recycler stehen lassen
- und erhält noch ein Ticket zur Heimfahrt mit dem Bus. Mehr als 70 Autos wurden
Manche Neuerungen sehen die Besucher nicht, bekommen sie aber dennoch angenehm zu spüren. "Dank komplett modernisierter Datenverarbeitung hat sich die durchschnittliche Wartezeit um etwa 15 Minuten verringert", erläutert Hermann Meyersick. Selbst an Tagen, an denen früher "Land unter" war, ist sie jetzt wieder akzeptabel - beispielsweise wenn, wie etwa am Gründonnerstag, mehr als doppelt so viele Besucher wie sonst zu bedienen sind.
Wie in allen publikumsträchtigen Einrichtungen entscheiden die Kunden mit der Wahl der Besuchszeit allerdings selbst über die voraussichtliche Wartezeit mit. So herrscht am Montag vormittag und freitags erfahrungsgemäß einfach immer der größte Andrang. Im übrigen heben sich die durchgehenden Öffnungszeiten nach wie vor von der Praxis anderer Zulassungsstellen ab (Montag bis Mittwoch 8 bis 15.30 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr; am Dienstag, 13. Mai, bleibt die Zulassungsstelle ausnahmsweise geschlossen).
Die neue EDV-Technik ermöglichte einen Schritt in Richtung papierarmes Büro. Früher mußten tagtäglich über 1500 Antragsunterlagen, Vollmachten und andere Belege in einem Archivraum im Keller einsortiertiert werden. Jetzt werden sie elektronisch eingelesen und gespeichert und können jederzeit am Bildschirm aufgerufen werden. Um die Besucher bedienen zu können, müssen nicht mehr jedesmal erst die dazugehörigen Dokumente aus dem Kelller geholt werden. Nebenbei konnten so zudem 70 Quadratmeter Nutzfläche vom ehemaligen Archiv eingespart werden.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt plant Hermann Meyersick zur Zeit eine Ausstellung mit Themen rund ums Auto. Sie soll den Aufenthalt in den Warteräumen von Zulassungsstelle und TÜV noch angenehmer gestalten.