14.03.2011
Frauenbeauftragte: Strukturelle Mängel beseitigen
Klares Votum aus den Kommunen zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung
Münster (SMS) Die Frauenbeauftragten der Kommunen haben sich für die Abschaffung der Minijobs, für die Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro und eine Frauenquote in Aufsichtsräten und Führungspositionen ausgesprochen. "Wir sind uns einig, dass solche strukturellen Ursachen der Benachteilung von Frauen beseitigt werden müssen", so Martina Arndts-Haupt, die Leiterin von Münsters städtischem Frauenbüro.
Gemeinsam mit mehr als 100 Gleichstellungsbeauftragten erarbeitete Martina Anrdts-Haupt bei einer zweitägigen Fachkonferenz in Berlin eine Stellungnahme. Sie bezieht sich auf ein Gutachten der Sachverständigenkommission für den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Das Gutachten liefert erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme der Gleichstellung in Deutschland. Es ist Grundlage für den Gleichstellungsbericht, der in den nächsten Monaten verabschiedet werden soll. Auf Einladung der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und des Bundesfrauenministeriums war dazu jetzt auch das Votum der Gleichstellungsbeauftragten gefragt.
"Die Verwirklichung der Gleichstellung krankt auch an den unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Wandels in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen", so die münstersche Frauenbeauftragte. Sie nennt ein Beispiel: "Auf der einen Seite stützt das Ehegattensplitting mit den Mitteln des Steuerrechts immer noch die längst überholte Hausfrauen-Ehe. Auf der anderen Seite nimmt das neue Unterhaltsrecht das Lebensmodell 'Ehe als Partnerschaft' ernst, konfrontiert dadurch Frauen bei einer Scheidung aber verstärkt mit dem Problem des Wiedereinstiegs und prekärer Arbeitsverhältnisse."
Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten verabschiedeten in Berlin eine Reihe von Anregungen für die weitere Beratung des Gleichstellungsberichts. Das Sachverständigen-Gutachten und weitere Informationen stehen online unter: www.gleichstellungsbericht.de
Foto:
Konferenz in Berlin mit (v.l.): Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe (Sachverständigenkommission), Angelika Engstler (Referatsleiterin Frauenministerium), Anni Lütke Brinkhaus (Kreis Steinfurt), Prof. Dr. Cornelia Helfferich (Sachverständigenkommission)
Martina Arndts-Haupt (Stadt Münster), Monika Hoelzel (Stadt Rheine). - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.