"Besonders erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr bei den 497 Bränden in Münster kein Mensch getötet wurde", erläutert Feuerwehr-Chef Benno Fritzen. "Im Übrigen bestätigt der Jahresbericht 2005, dass die Zahl der großen und mittleren Brände zurückgeht. Hier machen sich die gute personelle und materielle Ausstattung der Feuerwehr, aber auch die verstärkten Anstrengungen im vorbeugenden Brandschutz bemerkbar." Kontinuierlich angestiegen sei dagegen in den vergangenen Jahren die Zahl der Unwetter-Einsätze.
Auch wenn die Stadt Münster im November 2005 nicht wie die benachbarten Kreise Borken und Steinfurt im Schnee-Chaos versank, die extreme Wetterlage hatte auch hier Auswirkungen: Allein am 25. November wickelte die Feuerwehr 56 Schnee-Einsätze ab. Außerdem bewahrte sie das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der Stadtwerke, in dem wegen starker Schwankungen im Hochspannungsnetz eine Turbine Feuer gefangen hatte, vor dem Aus und kümmerte sich am Abend gemeinsam mit den Sanitätsorganisationen um Hunderte von Reisende, die im münsterschen Bahnhof wegen des schlechten Wetters "gestrandet" waren.
Aber Münsters Feuerwehr war nicht nur vor Ort aktiv. Sie half auch in der Region und sogar auf internationaler Ebene sowohl mit ihrem Wissen als auch mit dringend benötigten Gerätschaften aus. So reisten zum Beispiel im April zwei Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr auf die Insel Nias, um die Hilfe der Stadt Münster für die Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien vorzubereiten. Im August stellte die Feuerwehr gemeinsam mit anderen in der Gefahrenabwehr mitwirkenden Organisationen ein großes Helferkontingent für den Weltjugendtag in Köln zusammen. Im November schickte die Feuerwehr Notstromaggregate und große Rüstwagen in die von der Schnee-Katastrophe gebeutelten Kreise Steinfurt und Borken. Außerdem wurde in der Feuerwehr-Leitstelle am York-Ring eine Einsatzleitung gebildet, die die Hilfe der münsterschen Kräfte koordinierte.
Die geschätzten Brandschäden des Jahres 2005 summieren sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Die durch den Einsatz der Feuerwehr erhaltenen Werte können mit rund 18 Millionen Euro veranschlagt werden. Damit hat sich die Feuerwehr Münster gemessen am Zuschussbedarf von rund 16 Millionen Euro im vergangenen Jahr - volkswirtschaftlich betrachtet - amortisiert. Benno Fritzen: "Dabei ist der Brand in dem neuen Kraftwerk der Stadtwerke im November noch nicht einmal einbezogen. Nimmt man an, dass es ohne das Eingreifen der Feuerwehr zu einem Totalverlust gekommen wäre, hat die Feuerwehr Münster allein bei diesem Einsatz ihre Kosten für sechs Jahre ,erwirtschaftet'."
Den Jahresbericht 2005 und weitere Informationen zur Feuerwehr gibt es auch im Internet unter www.muenster.de/stadt/feuerwehr.