Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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29.08.2007

AWM wollen Mülltrennung ohne Gelbe Säcke

Pilotprojekt vor zwei Jahren beantragt / Landesministerium hat Zustimmung unter Auflagen in Aussicht gestellt

Münster (SMS) Noch ist es nicht soweit. Doch wenn die münsterschen Abfallwirtschaftsbetriebe und die Stadt verschiedene Auflagen erfüllen, könnten die Gelben Säcke vielleicht schon ab Frühjahr 2008 aus dem Stadtbild verschwunden sein. Voraussetzung ist allerdings, dass das NRW-Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz grünes Licht für ein entsprechendes Pilotprojekt gibt. Wie die Entscheidung des Ministeriums ausfällt, klärt sich voraussichtlich im Oktober. "Die getrennte Sammlung der Gelben Säcke ist verhältnismäßig teuer, ineffizient und beeinträchtigt das Stadtbild durch herumfliegenden Müll in hohem Maße", findet AWM-Werkleiter Patrick Hasenkamp. Daher hatte er bereits 2005 beim Ministerium Interesse bekundet, im Rahmen eines Großversuchs den Verpackungsmüll zusammen mit dem Restmüll in der Mechanisch-biologischen Restmüll-Sortieranlage in Coerde weiter zu verarbeiten. "Die Anlage kann die zusätzlichen Kapazitäten gut bewältigen", bestätigt Hasenkamp. "Die Qualität der Sortierung ist beispielhaft. Dadurch würden wir allemal ein mindestens gleichwertiges Ergebnis erzielen wie jetzt mit der getrennten Erfassung und Abfuhr." Die Münsteraner sammeln und sortieren ihren Müll schon so gut, wie es nur in wenigen Städten dieser Größe der Fall ist. "Das ist auch essentiell für den Erfolg des Projekts", unterstreicht Hasenkamp. Dennoch finden sich in den Gelben Säcken auch in Münster bis zu 50 Prozent an so genannten Fremdstoffen – Restabfälle und nicht lizensierte Verpackungen, die dort nicht hineingehören. Das liegt einerseits daran, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Verpackungen in den Gelben Sack stecken, aber die Hersteller der Produkte ihre Gebühren für den Grünen Punkt nicht bezahlt haben. Andererseits steht die Vermutung im Raum, dass einige ihre Abfälle auch bewusst falsch über die Gelben Säcke entsorgen, um den durch ständig steigenden Aufwand für die Entsorgung immer höheren Müllgebühren zu entfliehen. "Schluss damit!" fordern die AWM. Denn eine gemeinsame Abfuhr der Verpackungen mit dem Restmüll wäre nach ihrer Ansicht nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch einfacher und wirtschaftlicher: Einfacher, weil die sammelnden und sortierenden Bürger dann nur noch zwischen Biomüll, Papier, Glas und Restmüll zu unterscheiden hätten. "Diese Unterscheidungen sind klar und gut verständlich", so Hasenkamp. Wirtschaftlicher, weil die AWM viele Extratouren für das Einsammeln der Gelben Säcke sparen würden und auch die aufwändige Nachreinigung an all den Stellen entfiele, wo der Müll aus aufgerissenen und zerfledderten Plastiksäcken über die Straße weht. "Allein dafür sind wir gezwungen, jedes Jahr viel Geld der Gebührenzahler auszugeben", moniert der AWM-Chef. Wie die Müllabfuhr im Falle eines möglichen Feldversuchs funktionieren soll, ist noch nicht geklärt. Dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorgärten mit riesigen Tonnen zustellen müssen, diese Gefahr sehen die AWM nicht. Dieses Problem könnte auch über eine Verkürzung der Abfuhrzyklen oder das einfache Entfernen der Plastikeinsätze aus den vorhandenen Tonnen gelöst werden. Klar ist immerhin, dass die Kunden mit ihren Einkäufen die Gebühren für die Entsorgung der Verpackungen bereits beglichen haben. Die AWM würden also einen Preis für die Restmülltonne kalkulieren, der sich aus einem Anteil für den Restmüll und einem mengenabhängigen Anteil für den kostenfreien Verpackungsmüll ergibt.
 

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Birgit Jaskowiak
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