"Wir leisten so einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Eltern in Münster Familie und Beruf miteinander vereinbaren können", ist Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Jugend, Soziales, Gesundheit und Wohnen, überzeugt. "Wir reagieren flexibel und vorausschauend auf sich ändernde Familienstrukturen, gesetzliche Vorgaben und auf die Erkenntnis, dass Betreuung und Bildung frühestmöglich miteinander verknüpft werden müssen."
Jährlich 100 neue Plätze in Kindergärten
Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, konkretisiert: "Wir wollen jährlich 100 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen schaffen." Demografische Entwicklungen - bis 2010 wird die Zahl der Kinder unter fünf Jahren in Münster um rund 1800 auf 13 000 sinken - werden dabei ebenso berücksichtigt wie Änderungen im Elternverhalten. Immer mehr Eltern nutzen den Anspruch auf einen Kindergartenplatz für ein Kind mit drei Jahren.
Deshalb setzt das Amt für die Unterdreijährigen auf einen Maßnahmenmix, der stadtteilorientiert auf die Bedarfe vor Ort reagiert. "Wir werden Plätze in bestehenden Einrichtungen schaffen bzw. frei werdende anders nutzen, wo möglich und nötig in Um- oder Ausbauten investieren", so Anna Pohl. "Auch die Planungen für neue Wohngebiete werden die Jüngsten berücksichtigen."
Auch Tagesmütter einbeziehen
In der Tagespflege kann Münster seit Jahren dank kontinuierlicher Qualifikation auf ein breites Spektrum engagierter Tagesmütter und -väter setzen. Hier sollen jährlich rund 30 neue Plätze für die Jüngsten entstehen.
Angesichts der angespannten Haushaltslage ist eine vollständige Umsetzung des Konzeptes allerdings davon abhängig, dass die durch die Umsetzung von Hartz IV erwarteten Einsparungen auch tatsächlich erreicht werden.
Das Paket für die Unterdreijährigen ist Teil des städtischen Leitprogramms zur "Weiterentwicklung der Tagesbetreuung von Kindern" zwischen null und zehn Jahren. Angebote für Jungen und Mädchen im Kindergarten- und im Grundschulalter sind die anderen Bausteine. Zeitgleich zu dieser Vorlage wird die zweite Ausbaustufe der offenen Ganztagsschulen im Primarbereich beraten. Über beide Vorlagen wird der Rat voraussichtlich am 9. Februar entscheiden.