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Pressemitteilungen


22.08.2008

OB Tillmann: Callcenter-Schließung ist eine rundum schlechte Nachricht

"Dienstleistungszentrum Münster ist der falsche Hebel, um Verlagerungseffekte zu erzielen"

Münster (SMS) Als eine "rundum schlechte Nachricht für den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort Münster" hat Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann die beabsichtigte Schließung des Telekom-Callcenters und Verlagerung seiner Aufgaben nach Recklinghausen bezeichnet. "Selbst wenn dieser Schritt des Unternehmens rein betriebswirtschaftlich betrachtet sinnvoll sein mag und auch für die strukturschwache Emscher-Lippe-Region beschäftigungspolitisch zweifellos eine Stärkung bedeutet, so ist Münster als leistungsstarkes Zentrum für Dienstleistungen doch der falsche Hebel, um unternehmerische oder regionale Verlagerungseffekte zu erzielen", so der Oberbürgermeister. Die Entscheidung des Unternehmens mache auch deshalb so besorgt, weil die Telekom aktuell erhebliche Bauinvestitionen im Zentrum Nord tätige, von denen auch langfristige, Münster bezogene Standorteffekte ausgehen müssten. Diese dürften durch den aktuellen Schritt zur Verlagerung des Callcenters nicht gefährdet werden, sagte OB Tillmann. „Besonders bedrückend für mich ist die Situation der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier in Münster. Nach den Telekom-Plänen verlieren sie zwar nicht völlig ihren Job, müssen aber trotz familiärer Bindungen und Verpflichtungen in Münster und im Münsterland zum Erhalt ihres Arbeitsplatzes täglich weite Wege in Kauf nehmen", so der Oberbürgermeister. Hier seien erhebliche Härten zu erwarten, für die möglichst verträgliche Lösungen gefunden werden müssten. Nach seiner Einschätzung zeigt die Arbeitsplatzverlagerung, dass auch der Wirtschaftsstandort Münster keine langfristige, unveränderliche Bestandsgarantie hat. Es sei "eine der wichtigsten Aufgaben der Stadtpolitik als Standortpolitik für Münster, immer wieder intensiv unternehmerische 'Entscheidungen pro Münster' zu unterstützen und eine Wirtschaftsförderungspolitik zu betreiben, die solche Einschnitte verkraftet, ohne dass auf mittlere Sicht chronische Strukturprobleme auf dem örtlichen Arbeitsmarkt entstehen". Der Unternehmensleitung der Telekom für den Standort Münster und auch der Beschäftigtenvertretung sei zu wünschen, "dass noch Lösungen gefunden werden, die das Gebot der Sozialverträglichkeit hinreichend erfüllen", so OB Tillmann.