29.04.2009
Grippe-Hotline beim Gesundheitsamt stark gefragt
Viele wollen wissen, ob sie noch unbedenklich verreisen können
Münster (SMS) Die Grippe-Hotline beim Gesundheitsamt der Stadt klingelt fast ununterbrochen. Rund 100 Anrufe mit Fragen zu der neuen Variante von Influenza ("Schweinegrippe" bzw. "mexikanische" oder "Neue Grippe") gehen dort am Tag ein. Die Nummer 4 92-53 35 ist von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Die drei am häufigsten gestellten Fragen:
Darf ich zurzeit in den Urlaub fliegen und wie muss ich mich im Flughafen verhalten?
Reisen sind bis auf das Ziel Mexiko im Moment unbedenklich. - Flughäfen mit den großen Menschenmengen stellen immer ein gewisses Risiko für die Übertragung von Erkrankungen dar. Durch die neue Grippe-Variante hat sich diese grundsätzliche Situation an den meisten Flughäfen nicht verändert. Großflughäfen wie Frankfurt, Düsseldorf, München, Berlin, Hannover und Hamburg geben zum Teil gezielte Informationen an Reisende aus. Man sollte Kontakte zu Oberflächen (Türen, Toiletten, Handläufe etc.) auf ein Minimum beschränken. Konsequente Händehygiene und das Benutzen von Einmalhandtüchern gerade in öffentlichen Gebäuden sind anzuraten.
Soll ich Medikamente vorsorglich mitnehmen?
Medikamente, die ohnehin regelmäßig eingenommen werden, müssen natürlich auch mit in den Urlaub genommen werden. Bezüglich der Grippe gilt: Medikamente mit Neuraminidasehemmern (wie Tamiflu oder Relenza) werden erst im Erkrankungsfall vom Arzt verschrieben. Die unbegründete oder falsche Einnahme von Neuraminidasehemmern kann Resistenzen nach sich ziehen. Dies hätte zur Folge, dass diese Medikamente im Erkrankungsfall nicht mehr wirken. Treten im Urlaub Krankheitssymptome auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser führt entsprechende Untersuchungen durch und leitet wenn nötig die Therapie ein.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, auch in Deutschland die neue Grippe zu bekommen?
Im Moment haben wir in Deutschland einige bestätigte Erkrankungsfälle und einige weitere Verdachtsfälle. Dabei handelt es sich um Reiserückkehrer aus Mexiko. Aktuell gibt es für die deutsche Bevölkerung kein erhöhtes Risiko, in Deutschland an der neuen Variante von Grippe zu erkranken.