Epilepsie ist meist unauffällig. Augenscheinliches Zeichen ist der epileptische Anfall, der durch eine Funktionsstörung des Gehirns hervorgerufen wird. Die Erkrankung kann sich in verschiedenen Anfallsformen äußern. Ein Drittel der Erkrankten sind Kinder unter 16 Jahren. Damit ist Epilepsie die häufigste chronisch-neurologische Erkrankung im Kindesalter.
Die beiden Faktoren - die Unauffälligkeit und die vergleichsweise hohe Betroffenheit von Kindern - bringt Probleme mit sich. "Wenn ein Kind nicht einen Krampfanfall hat, unterscheidet es sich durch nichts von den Gleichaltrigen." Viele Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer seien unzureichend über die Krankheit informiert und reagierten oft ratlos, stellt Iseke fest.
Das städtische Gesundheitsamt bietet sich Eltern, Lehrern und Erziehern als Ansprechpartner für Fragen und Informationen an. Je früher nämlich eine Diagnose gestellt werden kann und je besser die Integration gelingt, desto größer sind die Heilungschancen. Durch geeignete Therapien können circa 70 Prozent der Kinder anfallsfrei werden. Daher empfiehlt Dr. Iseke, auch bei den Schuluntersuchungen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes diese Erkrankung offen anzusprechen.
Der Arzt betont auch, daß Furcht, Mißtrauen und Ablehnung als Reaktion auf die Krankheit nicht weiterhelfe. Viele Eltern befürchten, daß ihr anfallskrankes Kind in der Schule nicht mehr so gut mitkomme. Das sei verständlich, in den meisten Fällen aber völlig unberechtigt. Die meisten anfallskranken Kinder hätten eine Chance auf ein ganz normales Leben, wenn die Menschen in ihrer Umgebung vorurteilsfrei reagierten.
Eltern, Lehrer und Erzieher könnten dazu beitragen, daß erkrankte Kinder die gleichen Chancen wie die anderen bekämen. Dazu wolle auch der bundesweite "Tag der Epilepsie" beitragen.
Information und Beratung zur Epilepsie bietet das städtische Gesundheitsamt, Stühmerweg 8, Telefon 23 77 - 0, montags bis donnerstag von 14 bis 16 Uhr, an.