Der Friedenssaal trägt seinen Namen nach dem "Frieden zu Münster", mit dem Spanier und Niederländer hier am 15. Mai 1648 ihren 80jährigen Krieg beendeten und einen wichtigen Impuls für den Abschluß des Westfälischen Friedens am 24. Oktober gaben. Seit einem Besuch des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm am 12. September 1817 ist der Saal mit seinem reichgeschnitzten Gestühl als Zeugnis der Geschichte zur Besichtigung geöffnet.
Neuer Rekord im Friedensjahr: Bis November 163 360 Besucher
Als meistfrequentierte Sehenswürdigkeit der Stadt zieht der Friedenssaal im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens besondere Aufmerksamkeit auf sich. Im November 1998 kamen 15 530 Besucher, im Vormonat waren es noch 17 690. Der Höhepunkt des Interesses lag im Mai: Die historische Ratskammer verzeichnete 25 340 Besichtigungen. Diese Zahl stellt den Rekord in der langen Geschichte des Friedenssaals dar, ebenso wie die Jahresbesucherzahl im Friedensjubiläum weit über dem Normalmaß liegt: Im Durchschnitt kamen pro Monat 5490 Besucher mehr als im Vorjahr. Von Januar bis November 1998 kamen 163 360 Gäste gegen 102 990 dem Vorjahreszeitraum. Einen ähnlichen Ansturm gab es in den vergangenen 20 Jahren nur einmal - 1990 war das historische Kleinod während einer längeren Restaurationsphase gratis zu besichtigen.
Alte Stadtansichten und ein virtueller Rundgang durchs alte Münster
Zur Zeit ist neben der Ratskammer auch die Bürgerhalle Gegenstand des Interesses: Als Teil der Europaratsausstellung sind hier fünf alte Stadtansichten Münsters, datierend zwischen 1570 und 1666, zu sehen. Zwei der Pläne zeigen die Truppenaufstellung des Fürstbischofs Bernhard von Galen bei der Belagerung Münsters 1657.
Fast eine Zeitreise ins Münster des 17. Jahrhunderts ermöglichen vier Computerterminals in Bürgerhalle: Noch bis Ende Januar ist an den Bildschirmen die virtuelle Ausstellung des Stadtarchivs "Die Kongreßstadt Münster. Die Metropolis Westfaliae als große Gastgeberin" zu erleben. Die vier Monitore zeigen die historische Präsentation "offline" - ohne Verbindung zum Internet. Wer zuhause durchs "alte Münster" surfen möchte, findet ein Web-Link unter http://www.muenster.de/friede.
Neben den ständig gezeigten alten Waffen und dem Reiterharnisch des Jan van Leiden ist in der Bürgerhalle derzeit auch der "Friedensquilt" zu sehen, an dem Frauen aus 28 Partnerstädten der Friedensstädte Münster und Osnabrück mitgewirkt haben.