07.12.1998

Eisrettungsstationen an sechs Standorten

Herrliche Winterlandschaft birgt Tücken / Stadt Münster gibt Eisflächen grundsätzlich nicht frei

(SMS) Dicke Schneeflocken, Temperaturen um den Gefrierpunkt, glitzerndes Eis auf Pfützen, Tümpeln und Seen und obendrein noch Sonnenschein: Bilderbuchwetter. Passend zum Wochenende verwandelte sich die Stadt Münster in eine herrliche Winterlandschaft, die allerdings auch Tücken birgt. So warnt das städtische Amt für Grünflächen und Naturschutz ausdrücklich vor dem Betreten von Eisflächen. Grundsätzlich gibt die Stadt Münster Eisflächen auf städtischen Gewässern nicht frei.

Rechtzeitig vor Wintereinbruch stellte das Amt für Grünflächen und Naturschutz Eisrettungsstationen an sechs Gewässern im Stadtgebiet auf. Kontrolliert werden die 16 Stationen, die sich bereits bei zahlreichen Einsätzen bewährt haben, vom städtischen Sportamt. Mitarbeiter des Sportamtes waren auch vor dem vergangenen Wochenende unterwegs, um angesichts der winterlichen Temperaturen sicherzustellen, daß die Stationen funktionstüchtig sind. "Leider müssen wir häufig gestohlene oder mutwillig zerstörte Ausrüstungsgegenstände ersetzen", erklärt Franz-Josef Gövert vom Amt für Grünflächen und Naturschutz. Verständnis hat er hierfür nicht: "Das ist kein Kavaliersdelikt. Schließlich handelt es sich um lebensrettende Maßnahmen."

Kernstück der Rettungsstationen ist eine bootsähnliche rote Kunststoffwanne, die am Ufer senkrecht aufgestellt wird. Außerdem gehören ein Rettungsring, zwei lange Perlonleinen, eine Teleskoprettungsstange, eine zusammensteckbare Feuerwehrleiter und ein Rettungswurfball zur Ausstattung.

1973 wurden die ersten Rettungsstationen angeschafft. Ihre Zahl hat sich seitdem von fünf auf 16 erhöht. Der Aasee wird mit zehn Stationen bestückt. Zwei Stationen stehen am Hiltruper See, je eine im Stadtpark Wienburg, am Kanonengraben, am Loddenbachsee und am Regenrückhaltebecken Malteser Straße. Mit den Stationen kann nur Spontanhilfe geleistet werden, im Notfall sollte immer die Feuerwehr unter 112 gerufen werden. Das Amt für Grünflächen und Naturschutz rät Fußgängern, sich bei einem Spaziergang mit den Stationen vertraut zu machen.