"125 Männer und 215 Frauen profitierten im vergangenen Jahr von den Förderprojekten", zieht Günter Klemm, Leiter des Regionalsekretariats, eine erfreuliche 98er Bilanz. "Die für diese Stadt gewonnenen Mittel kommen Teilnehmern von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen zugute, aber auch Münsteranern, die sich mit tragfähigen Ideen selbständig gemacht haben". Aus der Arbeitslosigkeit in die berufliche Selbständigkeit - diesen Weg unterstützt das Regionalsekretariat seit seiner Gründung vor drei Jahren in besonderem Maße. "Gerade erfolgreiche Existenzgründungen bringen langfristig oft weitere Arbeitsplätze", betont Stadtdirektor Horst Freye diesen Ansatz aktiver und effektiver Arbeitsmarktpolitik.
25 Frauen und 18 Männer waren es im Vorjahr, die auf dem Weg zum Unternehmer mit Landesmitteln und Geldern der Europäischen Union vom Regionalsekretariat Hilfen bekamen. Ein Anteil, der im Landesvergleich sehr hoch ist: "In Nordrhein-Westfalen erhielten insgesamt 340 Gründungswillige entsprechende Zuschüsse; auf Münster entfielen davon allein rund 13 Prozent", unterstreicht Günter Klemm. Nach Expertenmeinung übrigens besonders gut angelegte Mittel: "Die Deutsche Ausgleichsbank als Fachkreditinstitut in diesem Bereich stellte fest, daß mit diesen Fördergeldern und Beratungen unterstützte Unternehmen im Vergleich zu anderen Gründungen überdurchschnittlich erfolgreich sind".
Möglich gemacht wurden dank der guten Zusammenarbeit mit Versorgungsämtern als Bewilligungsbehörde auch Projekte im Bereich Qualifzierung und Beschäftigung. Dazu zählen Umschulungen zur Berufskraftfahrerin, eine Qualifizierung mit Praktikumsanteilen im Ausland und ein Integrationsprojekt für Aussiedler, Asylanten und Flüchtlinge.
Seit der Gründung des Regionalsekretariates im Frühjahr 1996 gelang für Münster insgesamt die Einwerbung von nahezu zwölf Millionen Mark. 120 Projekte - davon 90 Existenzgründungen - wurden in die Praxis umgesetzt. "730 Personen haben seitdem die Chance auf ganz unterschiedlich organisierten Wegen zur Qualifizierung, Beschäftigung und Arbeit genutzt", so Wirtschaftsdezernent Horst Freye.
Auch für 1999 werden noch zahlreiche Förderprogramme aufgelegt. Ab 2000 sind dann indes durch die anstehende Reform der EU-Strukturfonds gravierende Änderungen bei den Förderschwerpunkten zu erwarten.