Im Auftrag des städtischen Tiefbauamts bohrt die Abbruchfirma aus Stolberg derzeit schon Löcher von innen in die obere Bunkerdecke. Als nächstes werden das Dach abgedeckt und die Klinkerfassade abgerissen, bevor auch in die Seitenwände in regelmäßigen Abständen Löcher gebohrt werden können. Die Bohrlöcher werden später mit gering dosierten Sprengladungen versehen.
Spannend wird es in den Sommerferien ab Mitte Juni: Stück für Stück und mehrmals am Tag werden dann die Betondecken von 1,50 Meter Stärke und die Außenwände von etwa 1,10 Dicke gesprengt. 550 Wagenladungen sind notwendig, um den Schutt abzutransportieren Allerdings sind die Sprengladungen sehr gering bemessen. Die Anwohner müssen ihre Wohnungen nicht verlassen, ein Signalhorn wird aber vor jeder Sprengung warnen.
Das Tiefbauamt hat die lärm- und staubträchtigen Abrißarbeiten am Kern des Schutzbunkers extra in den Sommerferien anberaumt, damit die Belästigungen für die Anwohner und für die Schulen so gering wie möglich ausfallen. Der Schulweg für die Martinischule ist in Absprache mit Schulleitung und Elternpflegschaft bereits Richtung Stadtarchiv verlegt worden. Dort findet sich nun eigens ein gesicherter Zebrastreifen für die Schülerinnen und Schüler. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner wissen Bescheid: Das Tiefbauamt hat bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Dezember über die Vorbereitungen informiert und vor einigen Tagen Informationsschriften an die umliegenden Haushalte verteilt.
Der Baustellenverkehr wird ausschließlich über die Straße Hörstertor zur Lotharinger Straße geführt. Die Einbahnregelung wurde dazu auf 60 Metern vom Stadtarchiv bis zur Baustelleneinfahrt aufgehoben, auf diesem Stück gilt absolutes Halteverbot.
Behinderungen und Belästigungen werden sich dennoch nicht vermeiden lassen. Das Tiefbauamt bittet dafür schon jetzt um Verständnis. Die Abbruchfirma wird die Anwohner vor den Sprengarbeiten noch einmal näher informieren. Die Kinder der Martinischule haben versprochen, den tristen Holzzaun um die Baustelle mit frischen Bildern und Farben aufzupeppen.