Wie das geschehen könnte, ist Thema am Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr im Volkeningheim, Breul 43. Zu dem Abend werden unter anderem Vertreter des städtischen Gesundheitsamtes und von medizinischen Flüchtlingshilfen aus Berlin und Bochum erwartet. Vorausgegangen sind Vorüberlegungen im Ausländerbeirat, zuletzt in dessen Sitzung am 25. November in Anwesenheit von Vertretern des Gesundheitsamtes.
"Gesundheit für alle" soll beispielsweise ein Angebot für "illegalisierte" Flüchtlinge werden, für Opfer von Folter und Menschenrechtsverletzungen, erläutert Spyros Marinos. Sie benötigten eine Stelle zur medizischen Versorgung und Rehabilitation, in der die Anonymität gewährleistet sei. Der Vorsitzende des Ausländerbeirates denkt dabei an Einrichtungen, wie sie nach seinen Angaben unter anderem in Ulm, Berlin und München sowie in Hamburg und Bochum existieren. Vorbilder sind Angebote in Griechenland, wo Hunderttausende "Illegalisierte" leben. Dort werden die Einrichtungen in Athen und Thessaloniki Jahr für Jahr von vielen tausend Menschen aufgesucht.
Die medizinische Versorgung von in der Illegalität lebenden Menschen liege nicht nur in deren eigenem Interesse, betont Marinos. Alle anderen müßten daran ebenfalls interessiert sein. Der Beiratsvorsitzende: "Man denke nur an übertragbare Krankheiten, die aus Katastrophengebieten und von Bürgerkriegen heimgesuchten Ländern eingeschleppt werden können."
Als ersten Schritt schlägt er vor, die Ist-Situation der medizinischen Versorgung für Flüchtlinge zu erheben und eine Bestandsaufnahme aller vorhandenen Angebote zu machen. "Es gibt bereits eine Menge Einrichtungen und Initiativen, die in Teilbereichen tätig sind. Allen voran ist hier das städtische Gesundheitsamt zu nennen", erläutert Spyros Marinos. Denkbar sei, daß die schon heute Aktiven zusammenarbeiten, ihre Leistungen abstimmen, ergänzen und in ein gemeinsames Projekt einbringen. Dazu solle der konkrete Handlungsbedarf erhoben und realistisch eingeschätzt werden, in welchem Umfang als wichtig erkannte Angebote tatsächlich erbracht werden könnten. "Die praktische Umsetzung wäre sicher nur mit zusätzlicher ehrenamtlicher Unterstützung von Medizinern und Sozialarbeitern und mit Hilfe von Sponsoren möglich", so der Beiratsvorsitzende.
An diese und alle anderen Interessierten wenden sich der Ausländerbeirat und seine Kooperationspartner mit der Podiumsdiskussion am 3. Dezember. Dabei handelt es sich um den Auftakt einer Veranstaltungsreihe. Unter anderem soll zu einem späteren Zeitpunkt auch der Vertreter einer in Fachkreisen bekannten Poliklinik aus Athen eingeladen werden, die medizinische Flüchtlingshilfe leistet.