(SMS) Von der Schießscharte anno 1528 bis zur Skulptur 1997 - der Zwinger an der Promenade steht für fünf Jahrhunderte wechselvolle Stadtgeschichte. Rund 2000 Münsteraner nutzten in den vergangenen Monaten die Gelegenheit zu Rundgängen durch das mittelalterliche Gebäude, das heute als Mahnmal die Erinnerung an Opfer von Gewalt und Terror wachhält. Bevor sich die Pforten des Baudenkmals in der Winterpause schließen werden, bietet das Stadtmuseum noch einmal zwei Führungen an. Treffpunkt ist an den nächsten beiden Sonntagen (18./25. Oktober) um 11 Uhr das Museum an der Salzstraße.
Eine 15minütige Tondiashow stimmt im Stadtmuseum auf den Zwinger ein. Sie erläutert bildhaft die einzelnen historischen Etappen und berichtet von Bollwerk und Festung, den von Schlaun geplanten Gefängniszellen im frühen 18. Jahrhundert, dem Künstleratelier des Malers Liel 1919 bis 1930 und den Jahren des Leides, der Folter und Morde durch die Gestapo. In Bild und Ton werden auch die Jahre der aufwendigen Restaurierung durch die Stadt Münster und die Installation von Rebecca Horn "Das gegenläufige Konzert" nachgeblättert.
"Durch diese Erläuterungen erleben die Teilnehmer den anschließenden Rundgang im Zwinger wesentlich intensiver", gibt Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum Besucherstimmen wieder. Beim Gang dorthin über die Promenade gibt es Wissenswertes zur alten Stadtbefestigung Münsters und zur Anlage des "grünen Innenstadtgürtels". Herzstück der Führung ist die Besichtigung des denkmalgeschützen Bauwerkes selbst, wo viel Zeit zum individuellen Erleben bleibt. Ausreichend Zeit etwa, um in der dunklen Stille Rebecca Horns Skulptur auf sich wirken lassen.
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16.10.1998