Die münsterschen Haushalte geben durchschnittlich 589 Mark pro Jahr für Abwassergebühren aus. Der Vergleich mit allen größeren Städten in Nordrhein-Westfalen zeigt: Die Belastung der Gebührenzahler ist in Münster am geringsten. Lediglich acht kleinere Gemeinden unterbieten in NRW die Abwassergebühren der Stadt Münster. Hierzu gehören nach Angaben des Bundes der Steuerzahler zum Beispiel Havixbeck, Raesfeld, Reken und Senden. Niedrige Gebühren bedeuten im übrigen keineswegs, daß bei der Technik gespart wird. Tiefbauamtsleiter Rudolf Schabbing: "Die Entwässerungsanlagen sind auf dem neuesten Stand der Technik. Kanalunterhaltungen werden vorausschauend vorgenommen. Dies belegen die geringen Abwasserabgaben, die die Stadt an das Land abführt." Abwasserabgaben zahlt jede Kommune für die Einleitung von gereinigtem Abwasser in Bäche und Flüsse. Dabei gilt der Grundsatz: Je sauberer das Abwasser, um so niedriger die Abgaben. "Unser Abwasser weist am Ablauf der Kläranlagen den hohen Reinigungsgrad von über 98 Prozent auf", so Kläranlagenleiter Michael Grimm. Das Land honoriert die gute Reinigungsleistung und stellt der Stadt Münster die Abwasserabgaben lediglich mit 25 Prozent in Rechnung.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiefbauamtes helfen mit, die Betriebs- und Unterhaltungskosten zu reduzieren. Betriebsoptimierungen in der Abwasserbeseitigung hatten Einsparungen zur Folge, die sich seit 1994 auf mehrere Millionen Mark summieren. "Auch künftig versuchen wir, mit weiteren Veränderungen im Betriebsablauf die Kosten zu minimieren", erläutert Jürgen Richter, Leiter der Stadtentwässerung. Daß sich Gebührenerhöhungen auch in Zukunft vermeiden lassen, mag er heute noch nicht versprechen. Aber er blickt optimistisch nach vorne: "Wir arbeiten daran."