Der zweite Bürgermeister von Monastir, Laatil, hatte für die Gäste ein abwechslungsreiches Besuchsprogramm organisiert. Dazu gehörte eine Führung durch den Ribat, das 796 errichtete islamische Wehrkloster. Es gab der Stadt den Namen (monasterion heißt Kloster) und verdeutlicht die sprachgeschichtliche Wurzel der Städtepartnerschaft zwischen Münster und Monastir. Stadtrundgänge, Besichtigungen und ein Kamelritt brachten den Musikern Einblicke in das tunesische Alltagsleben.
Den Höhepunkt der Reise bildete ein zweitägiger Ausflug nach Tozeur, der in der Sahara gelegenen Kreisstadt des Bled El Djerid (Land der Datteln und Palmen). Aber auch der Jazz kam nicht zu kurz. Bei insgesamt vier Konzerten trat die Big Band in Tozeur und im Kulturzentrum von Monastir auf und überzeugte nicht nur mit Dizzy Gillespie’s "Nights in Tunesia". Die tunesischen Gastgeber zeigten sich trotz der für sie ungewohnt swingenden Klänge begeistert und revanchierten sich mit einer Einladung in die Musikschule von Monastir, wo die Musikern aus Münster in arabische Rhythmik und Vierteltonskalen eingeführt wurden.
Die gesamte Woche sei durch die herzliche Gastfreundschaft der tunesischen Partner geprägt gewesen, betont Lars Motel auch mit Blick auf eine zukünftige Zusammenarbeit. Dies habe sich auch bei einem Empfang durch Vertreter der Partnerstadt im Rathaus von Monastir gezeigt. Die Münsteraner bedankten sich mit einer musikalischen Geste für die Gastfreundschaft: Ursula König, mitgereiste Leiterin der Abteilung Klavier an der Westfälischen Schule für Musik, erteilte Klavierstunden an der Musikschule von Monastir. Norbert Kottenstede vom Fachbereich Bibliothek und Reparatur kümmerte sich um die Instandsetzung einiger Instrumente. Am Ende des Besuchs machte der stellvertretende Bürgermeister Laatil den Vorschlag, doch auch die folgenden Orchester-Jubiläen in Monastir zu begehen. Das Protokoll der Big Band vermerkt: "Es erfolgt kein Widerspruch."