Die Vitalität, die Vielfalt und Lebendigkeit von Städten wieder in den Mittelpunkt rücken, das ist der Kerngedanke der Landesinitiative "Ab in die Mitte - City-Offensive NRW" in zehn ausgewählten Kommunen. Erklärtes Ziel des mit insgesamt vier Millionen Mark aus Mitteln des Landes und der Warenhäuser Karstadt und Kaufhof finanzierten Projektes ist es, das klare Profil der Städte zu schärfen und zu vermitteln.
Dabei wird den beteiligten Kommunen jedoch nicht ein einmaliges Erlebnisprogramm "verordnet". "Vielmehr setzen Land, Wirtschaft, die Landesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels und die kommunalen Spitzenverbände auf Bündelung der Kräfte auf lokaler Ebene vor Ort", erläuterte Oberbürgermeisterin Marion Tüns die Projektphilosophie. Beim Stadtmarketing vertraue Münster auf die Bündelung aller gesellschaftlichen Kräfte in der Stadt. "Auch StadtLife mit seinem hochkarätigen Programm lebt durch die Kooperation, das Zusammenwirken der Gemeinschaft", betonte die Verwaltungschefin.
Programm spiegelt Münster
Für das Programm stehen in Münster Kaufmannschaft/Einzelhandel, Kulturschaffende, Gastronomie und die Stadtverwaltung. Sie haben ein kompaktes Programm entwickelt, das die Identität Münsters, die Farben dieser Stadt auf eine ganz spezielle Weise sichtbar macht. Möglich wurde dies durch die enge Einbindung der Träger der Kulturarbeit in der Stadt: Neben Kulturamt und Westfälischer Schule für Musik beteiligen sich auch die Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp, das Theater im Pumpenhaus und die Kunstakademie Münster. Sie platzieren die Veranstaltungen nicht willkürlich, sondern haben für StadtLife Kulturerlebnisse entwickelt, die Wahrnehmung und das Erleben von innerstädtischem Raum aufnehmen, aufbrechen, widerspiegeln.
Geboten wird durchgängig internationale Qualität auf hohem Niveau. Und der Auftakt am 19. August ist mit "Pauken und Trompeten" wörtlich zu nehmen: Zwei Stunden lang ziehen Marching Bands durch Stadt und Kaufhäuser. Nach der offiziellen Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Tüns folgt der Startschuß für "TARGET MS". Die Laser-Installation von Andreas Köpnick in 42 Schaufenstern in der Innenstadt belebt und verwandelt die City in einen neuen kulturellen Erlebnisraum auf Zeit.
Bühnenprogramm auf dem Platz des Westfälischen Friedens
Der Platz des Westfälischen Friedens ist bis zum 24. August Schauplatz von internationalem Tanz, Theater und Entertainment. Unter den Künstlern, die jeweils ab 21 Uhr auf der eigens installierten Bühne ihre Produktionen präsentieren, sind der ehemalige Pina-Bausch-Tänzer Mark Sieczkarek und der Brite Nigel Charnock. Beide stehen für Choreografien auf höchstem Niveau. Pantomimischen Mummenschanz gibt es von und mit Familie Flöz. Das Bochumer Maskentheater-Ensemble - vier ehemalige Folkwangschüler - beherrscht Komik und Körpersprache gleichermaßen.
Kindertheater am Erbdrostenhof
Gleich drei Ensembles bestreiten das Programm für Junge und Junggebliebene. Das Kindertheater Scintilla (Münster), Die Monteure (Köln) und die Theater Tom Teuer und Theater Kreuz & Quer (Duisburg) laden am Erbdrostenhof ein zu Komik und Poesie.
Italienische Prinzipalmarkt-Nächte Innerstädtischen Raum in neuen kulturellen Erlebnisraum umwandeln - dies gilt bei StadtLife besonders für den Prinzipalmarkt. Mit einer von Straßenseite zu Straßenseite reichenden Leinwand wird die Gute Stube von der Stadt Münster zusammen mit den Kaufleuten von Prinzipalmarkt kurzfristig in ein Open-air-Kino umgewidmet. Das Ambiente ist italienisch: Die Filme - unter anderem Fellini - das Musikprogramm und die kulinarischen Genüsse.
Auch der Domplatz verändert bei "StadtLife" sein Gesicht. Er bietet mit seinen Fassaden, Plätzen, Straßen dem Theater Titanick Forum für die neue Produktion Insect". Darin schildert das Ensemble den Überlebenskampf eines vom Aussterben bedrohten Insektenvolkes. Titanick inszeniert das auf seine Weise - es spielt mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft, mit Klang und Musik und mit gigantischen Requisiten, die per Baukran bewegt werden.
Bekannte Plätze mit angestammten Traditionen können neu erlebt werden, wenn sie in einen anderen Zusammenhang gestellt werden. Dies gilt bei StadtLife auch für Jazzkonzerte in der Dominikanerkirche.
Finale mit Pauken und Trompeten
Und so, wie es angefangen hat, endet das dreiwöchige Kulturprogramm auch - furios mit Pauken und Trompeten. Am Finaltag, 4. September, steht die "junge City" ganz im Zeichen von Musik. Bis 18 oder 19 Uhr - die endgültige Entscheidung trifft der Rat in seiner Sitzung am 25. August - dürfen an diesem Samstag die Geschäfte geöffnet bleiben.
Infos zum Programm sind im Internet unter www.muenster.de abzurufen.