Eine Chance für arbeitslose Naturwissenschaftler, indirekt aber auch für Unternehmen, ist die neue, zwölfmonatige Qualifizierung zum oder zur "Projektmanager/-in Biotechnologie". Gefördert vom Arbeitsamt und der Arbeitsmarkt-Initiative Münster (AIM), wird sie jetzt erstmals in Münster von der Firma Jessberger u. Partner angeboten. Nach Angaben der Leiterin der AIM bei der städtischen Wirtschaftsförderung, Dr. Anna Ringbeck, besuchen seit Anfang August 20 arbeitslose Akademiker aus den Fachrichtungen Biologie, Chemie und Umweltschutztechnik im Technologiehof an der Mendelstraße den neuen Lehrgang.
Die Zukunftsaussichten der Biotechnologie sind glänzend. Das ist das einhellige Ergebnis einschlägiger Studien. Mit biotechnologischen Verfahren und biotechnologisch hergestellten Produkten werden in vielen Branchen hohe Wachstumsraten erzielt und auch für die Zukunft vorausgesagt.
"Im Grundsatz bestehen deshalb auf diesem Feld für arbeitslose Hochschulabsolventen gute Erwerbsaussichten", so Dr. Anna Ringbeck. Allerdings: Die Materie Biotechnologie ist hoch komplex, und eben deshalb scheuen sich viele Unternehmen, Berufseinsteiger einzustellen.
Genau hier setzt die neue Qualifizierung an. Die von Jessberger u. Partner entwickelte Weiterbildung beinhaltet eine sechsmonatige Praxisphase in einem biotechnologischen Unternehmen. Nach Abschluss des Lehrgangs sind die Teilnehmenden in der Lage, Märkte und Entwicklungstendenzen und die in der Praxis anfallenden Problem- und Aufgabenstellungen in der Biotechnologie realistisch einzuschätzen und dafür Lösungsansätze zu entwickeln. "Damit haben die Unternehmen die Chance, mögliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen kennenzulernen", so Birgit Rosiejak von der Firma Jessberger u. Partner.
Diese Qualifizierung deckt sich genau mit dem Anliegen, das wir mit der Technologieinitiative angestoßen haben", erläuterte Dr. Kirsten Witte, die Leiterin der Wirtschaftsförderung und Geschäftsführerin des Technologieparks. Die Technologieinitiative verfolge das Ziel, durch ein Bündel unterschiedlicher und sich ergänzender Ansätze den Technologiestandort Münster imsbesondere im Bereich der sogenannten Life Science zu stärken. "Daneben zeigt der neue Lehrgang, wie wichtig die nahtlose Verknüpfung von Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung ist", so die Leiterin der Wirtschaftsförderung.
Mit der Firma Jessberger wurde ein erfahrener Kooperationspartner für das Weiterbildungsangebot gewonnen. "Bei vergleichbaren Lehrgängen in anderen Regionen konnten anschließend alle Teilnehmer vermittelt werden", sagte Birgit Rosiejak. Deshalb ist auch das Arbeitsamt optimistisch. "Ich gehe davon aus, dass die Absolventen gute Vermittlungschancen haben werden und die Partner Stadt und Arbeitsverwaltung damit einen vorzeigbaren Beitrag zur Überwindung der Akademiker-Arbeitslosigkeiten leisten", so Uwe Brummerloh vom Arbeitsamt Münster.
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Pressemitteilungen
15.09.1999