Gehörlose haben oft keine Möglichkeit, über das Telefon mit anderen in Kontakt zu treten und beispielsweise im Notfall die Feuerwehr über die bekannte Rufnummer zu alarmieren. Das städtische Handlungsprogramm Integrationsförderung sieht daher vor, ein Notfallkonzept für gehörlose Menschen zu entwickeln.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Gehörlosenvereins e. V. und des Vereins der Hörbehinderten Münster und Münsterland e. V. haben Doris Rüter, Koordinatorin für Behindertenfragen im Sozialamt, Klaus Hoffmann von der DPWV-Beratungsstelle für Gehörlose und Renate Gärtner vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe nach einer praktikablen Lösung gesucht. Sie entwickelten die Notruf-Vordrucke, die über Faxgeräte an die Leitstelle der Feuerwehr geschickt werden können. Hilfesuchende erhalten von dort umgehend ein Antwort-Fax, auf dem die Feuerwehr den Notruf bestätigt und über die Maßnahmen, die sie einleitet, informiert. Das neue Verfahren wurde mit der Feuerwehr abgesprochen und getestet.
"Die neuen Fax-Vordrucke sind sehr praktisch", so Mitglieder des Gehörlosenvereins. "Besonders der Vordruck für den Notfall ist eine wichtige Hilfe, auch wenn wir uns natürlich wünschen, ihn nie zu brauchen."
Gehörlose und deren Angehörige können die Faxvordrucke bei der DPWV-Beratungsstelle für Gehörlose, Tel. 9 27 92-22, Fax 9 27 92-50, oder der Koordinierungstelle für Behindertenfragen, Tel. 4 92-50 27, Fax 4 92-79 00, anfordern.