Radfahren, Schwimmen, Gymnastik und Joggen führen in Münster seit Jahren die Beliebtheitsskala der Sportarten an. Mehr als 50 Prozent der befragten Sportbegeisterten bevorzugen für ihr Hobby frei zugängliche Orte: Sie bewegen sich im Sportpark Sentruper Höhe, im Wald oder in öffentlichen Grünanlagen, nutzen Skateranlagen und Streetballfelder. Im Verein sind 22,8 Prozent der Sportler aktiv, privat organisiert auf gemieteten Anlagen sporteln immerhin noch 8,5 Prozent. 7,9 Prozent der Befragten zieht es in kommerzielle Unternehmen wie Fitnessstudios, Tennishallen oder dergleichen.
Die Auswertung der Umfrageergebnisse liefert der städtischen Sportverwaltung, den Vereinen und den politischen Kräften wichtige Daten für die Sportentwicklungsplanung. Hier zeichnen sich früh Trends ab, finden sich Entscheidungshilfen bei Fragen nach dem Bedarf an neuen Sportstätten, nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit verschiedener Anbieter und größeren Projekten.
Aufschluss geben den Planern und Sportanbietern nicht nur die Daten zu Alter, Geschlecht und Lieblingssportart, auch die Zufriedenheitswerte sind ein wichtiger Indikator, wo künftig Handeln notwendig wird. Zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger sind zufrieden oder sehr zufrieden mit den Freizeitmöglichkeiten, dem Grünflächenangebot und den Bädern und Sportstätten in der Stadt. Doch in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen fällt die Zustimmung zum Teil deutlich geringer aus.
Gefragt wurde in der im Frühjahr durchgeführten Erhebung nicht nur nach sportlicher Betätigung in Reinform. Auch die sogenannte "bewegungsaktive Erholung", das heißt Radeln, Spazierengehen oder Baden, zählten. 89,1 Prozent der befragten Münsteraner schätzen sich demnach als sportlich im weitesten Sinne ein.
Mit seiner Befragung schloss das Sportamt sich 1999 zum ersten Mal an die jährliche große Bürgerbefragung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik an. Untersucht wurden die Sportgewohnheiten von 4000 Münsteranerinnen und Münsteranern über 18 Jahren.
Mit den Ergebnissen der zwei vorhergehenden Sportumfragen des Sportamtes von 1991 und 1997 geht das Wissen der Sportplaner über bloße "Momentaufnahmen" mittlerweile weit hinaus. Aus dem Datenvergleich lassen sich Entwicklungen herauslesen, entsprechend kann die Verwaltung strategisch handeln. Mit den regelmäßigen Erhebungen liegt Münster in punkto zeitgemäße Sportentwicklungsplanung in Deutschland weit vorne.