"Laut amerikanischer Überwachungsbehörde FDA wurden in diesen Präparaten die nicht deklarierten, starken Diabetes-Gegenmittel Phenformin und Glibenclamid gefunden. Phenformin wurde in Deutschland schon 1978 wegen erheblicher Risiken vom Markt genommen", berichtet der städtische Amtsapotheker Jochen Hendrichs. Wer den Stoff einnehme, gehe das Risiko eines starken Blutzuckerabfalls und einer sogenannten Milchsäure-Überladung des Blutes ein. Der Blutzuckerabfall kann zu starken Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen und sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Bei Milchsäure-Überladung drohen unter Umständen Übelkeit und Benommenheit, schlimmstenfalls auch Bewusstlosigkeit.
Auch die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker warnt vor der Einnahme solcher Präparate. Sie hatte bereits im Januar darauf hingewiesen, dass in chinesischen Arzneimitteln mehrfach nicht deklarierte, starke wirksame Stoffe gefunden wurden. Die FDA hat inzwischen angekündigt, den Vertrieb der riskanten Präparate in den USA zu stoppen.
Damit zeige sich erneut, wie gefährlich der Bezug von Arznei per Internet sei, rät der Amtsapotheker dringend vom Kauf dieser "Ware mit besonderem Beratungsbedarf" ab. Hendrichs: "Chinesische Präparate sollten bei Bedarf ausschließlich auf ärztliche Verordnung und nur über die Apotheke bezogen werden." Für weitere Informationen ist er im Gesundheitsamt erreichbar unter den Nummern 4 92-53 41 und 01 70 / 5 64 52 59.