Insgesamt wertete der Gutachterausschuss für den Grundstücksmarktbericht 1999 3016 Kaufverträge für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie für Eigentumswohnungen aus. Während es bei den bebauten und unbebauten Grundstücken Zuwächse gab, ging die Zahl der Kaufverträge für Eigentumswohnungen nach der Rekordmarke von 1998 (1426 Kaufverträge) um 15 Prozent auf 1222 Verträge zurück. Der Gesamtflächenumsatz belief sich 1999 auf 269 Hektar.
Die Stadt Münster blieb 1999 auf dem Grundstücksmarkt nicht nur größte Anbieterin für Bauland, sie weitete ihren Marktanteil sogar deutlich aus. Wurden 1998 36 Prozent aller baureifen Grundstücke von der Stadt vergeben, so waren es 1999 über 50 Prozent. "Der hohe Anteil der niedrigen städtischen Verkaufspreise sorgte dafür, dass das durchschnittliche Preisniveau stabil blieb", hob Michael Tegtmeier hervor. Berücksichtige man dagegen nur die Preise der privaten Anbieter, so würden sich Preissteigerungen von acht Prozent in zentrumsnahen Bereichen und von bis zu 15 Prozent in den äußeren Stadtteilen ergeben.
Private Anbieter verlangten für Einfamilienhausgrundstücke in der Innenstadt im Durchschnitt rund 450 DM pro Quadratmeter (Reihenhaus/ Doppelhaus) bzw. 500 DM pro Quadratmeter (freistehendes Haus). In den äußeren Stadtteilen lagen diese Werte bei 450 DM pro Quadratmeter bzw. 410 DM pro Quadratmeter. Die Stadt Münster verkaufte ihr Bauland für etwa 150 DM weniger pro Quadratmeter. 605 Einfamilienhäuser wechselten 1999 den Eigentümer, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Preise stiegen geringfügig um drei Prozent. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostete im Durchschnitt 650 000 DM. Typische Preise für Reihenhäuser lagen zwischen 330 000 und 480 000 DM, für Doppelhaushälften zwischen 340 000 und 550 000 DM. Für neu gebaute Einfamilienhäuser ermittelte der Gutachterausschuss einen Durchschnittswert von 4000 DM pro Quadratmeter Wohnfläche (inklusive Grundstück).
Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen besonders in den stadtkernnahen Lagen deutlich an, während sie in den Vororten fielen. Insgesamt stiegen die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen um drei Prozent. Im Mittel wurden für Neubauten in den stadtnahen Bereichen deutlich über 5000 DM pro Quadratmeter, in den äußeren Stadtteilen etwa 4000 DM pro Quadratmeter bezahlt.
Die vom Gutachterausschuss beschlossene Bodenrichtwertkarte liegt ab Mittwoch, 29. März, für einen Monat in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Stadthaus I (Zimmer 467) öffentlich aus. Auch nach Ablauf der Frist erhalten Interessierte in der Geschäftsstelle Auskunft über die Richtwerte. Die Richtwertkarte (Maßstab 1 : 20 000) kann in der Geschäftsstelle, in der Auskunft des Vermessungs- und Katasteramtes und in der Bürgerberatung im Stadthaus I für 54 DM erworben werden. Außerdem gibt es an diesen Stellen auch den Grundstücksmarktbericht für die Stadt Münster, den der Gutachterausschuss zum elften Mal veröffentlicht hat (30 DM). Die Broschüre gibt einen umfassenden Überblick über das Marktgeschehen in Münster im vergangenen Jahr sowie über Preise und Preisentwicklungen in den verschiedenen Teilmärkten.