Die Kolonnen von Lieferwagen und Lkws lassen jeden Morgen in der Innenstadt erahnen, welchen Umfang der Wirtschaftsverkehr auch in von Dienstleistung geprägten Städten angenommen hat. Dabei existiert dieser Verkehr überall im Stadtgebiet, wo produziert, verkauft, verwaltet oder geforscht wird. In der engen Altstadt mit Fußgängerzonen und festen Lieferzeiten fällt er nur deutlicher ins Auge.
Gebündelte Belieferung, Entsorgung, Lagerhaltung und Zustellung an Endkunden, intelligente Routenplanung und weniger Leerfahrten - diese Fahrtrichtung gaben Stadt und Industrie- und Handelskammer im Modellversuch für Münster vor. Ihr Ziel: wirtschaftlichere und stadtverträgliche Verkehrsabläufe. Ergebnis ist unter anderem die Speditionskooperation "CityMobil Citylogistik Münster GmbH".
In Münster und den anderen Modellstädten stellte man fest, dass es schwierig ist, mit dem Wirtschaftsverkehr eingefahrene Spuren zu verlassen - selbst da, wo sich damit eindeutig Geld sparen ließe. Hier und andernorts wurden aber auch schon erste Erfolge verbucht, beispielsweise mit dem münsterschen Zustellservice "Shoppen statt Schleppen". Münster und fünf weitere Städte wollen ihre Erfahrungen aus dem Modellvorhaben gemeinsam nutzen. Mit Unterstützung des Landes werden sie sich bei dem Kongress am 18. September zu einem "Netzwerk Stadtlogistik" zusammen schließen.