Ekkehard Neumann ist Bildhauer. Seine künstlerische Position gehört zu einer "abstrakten" Kunstrichtung, das heißt, der Betrachter begegnet keinen erkennbaren Gegenständen, obgleich sich Neumann mit Wirklichkeit intensiv auseinander setzt. Aber: Nicht im Sinne einer Nachbildung, sondern im Sinne einer Auseinandersetzung mit Strukturen und Beziehungen von Gegenständen untereinander.
Der Betrachter begegnet einfachen, geometrischen Körpern, die durch ihre besondere Form den Raum um sich gliedern und ihn zugleich auch plastisch erfahrbar machen. In gewisser Weise arbeitet Ekkehard Neumann wie ein Architekt: Seine einfachen geometrischen Formen strukturieren und gestalten den Raum. Anders als der Architekt allerdings bleibt die Auseinandersetzung zwischen dreidimensionalen Körpern und räumlicher Bestimmung für Neumann immer ein freies Spiel - diese Beziehung ist völlig frei von jeglicher Zweckbestimmung.
Ekkehard Neumanns Skulpturen, seine Zeichnungen und Wasserfarbenblätter ermöglichen einen Raumeindruck, bevor er vergegenständlicht wird. Man erfährt Raum als das abstrakte Große, das den Menschen ständig umgibt. Was ist Raum? - Ekkehard Neumann stellt immer wieder diese Frage und seine künstlerische Position antwortet: "Wir verstehen und nehmen Raum immer nur durch eine Beziehung von gegeneinander befindlichen Körpern".
In seiner Reihe "Ausstellungsraum Münster" präsentiert das Kulturamt der Stadt Münster vorwiegend monografische Positionen. Damit kann die gesamte Spannbreite eines künstlerischen Potenzials oder aber einzelne Entwicklungsphasen und Schaffensperioden in den Blick genommen werden. Dr. Gail Kirkpatrick (Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp) und Andreas Ermeling begleiten das Projekt verantwortlich.
Die Ausstellung "Bestimmte Formen" ist bis zum 22. Juli zu sehen. Öffnungszeiten der Stadthausgalerie am Platz des Westfälischen Friedens: Dienstag bis Freitag 12 – 20 Uhr, Samstag/Sonntag 12 – 18 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.