"Kontinuität, hohes Niveau und eine lebhafte Publikumsresonanz über Jahre hinweg sind Attribute, die das Barockfest auszeichnen und es zu einer unverzichtbaren Größe im Kulturkalender dieser Stadt und darüber hinaus machen", so Münsters Kulturdezernentin Helga Boldt vor der Presse. Nachdem sich die Aktion Münsterland im Vorjahr aus der Trägerschaft zurückgezogen hat, ist die Stadt wieder alleinige Veranstalterin der beliebten Reihe mit frischen Klängen alter Musik.
"Um weiterhin das künstlerische Niveau mit internationalen Solisten und Ensembles von Rang und Namen zu sichern, haben wir für das Barockfest Münster den Zweijahres-Rhythmus gewählt", ergänzt Andreas Ermeling, kommissarischer Leiter des Kulturamtes. Unterstützt wird das spätsommerliche Festival von den Sponsoren und Förderern Dresdner Bank, viterra - Energy Services, Westfälische Nachrichten, Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Kaufmannschaft der Salzstraße.
Das Barockfest fortsetzen, auf seine Wurzeln konzentrieren und es zugleich erneuern - für diesen Anspruch steht auch Barbara Schlick , die neue künstlerische Leiterin des Barockfestes 2001. Die renommierte Konzertsängerin - sie folgt dem langjährigen Festivalchef Konrad Hünteler - studierte Gesang an der Würzburger Musikhochschule und bei Hilde Wesselmann in Essen. Mit ihren Interpretationen des Barock- und Klassikrepertoires erwarb sie sich einen internationalen Ruf, arbeitete bei den etablierten Alte-Musik-Festivals in ganz Europa mit so namhaften Dirigenten wie Frans Brüggen, Reinhard Goebel, Ton Koopman und Jean-Claude Malgoire. Auftritte führten sie in nahezu alle bedeutenden Musikmetropolen dieser Welt. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit unterrichtete die Sopranistin viele Jahre an der Musikhochschule Würzburg. Barbara Schlick (Jahrgang 1943) nimmt zurzeit eine Professur an der Musikhochschule in Wuppertal wahr.
"Barock lebt in der Kultur der Gegenwart - mehr als uns bewusst ist", so Barbara Schlick zu einer Epoche voller Gegensätze mit der Lust an der Pracht einerseits, aber auch dem Bewusstsein für die Eitelkeit und Bedrohtheit der Existenz andererseits. "Vielleicht es diese Ambivalenz, die zeitgenössische Künstler und Komponisten immer wieder inspiriert, sich mit der barocken Tradition auseinander zu setzen".
Die künstlerische Handschrift von Barbara Schlick spiegelt diese Kontraste. Neun Konzerte laden ein zu einer Zeitreise in die Vergangenheit, die ihren Ausgangspunkt in der Gegenwart nicht aus den Augen verliert. Barbara Schlick: "Ich möchte einladen zu einer Reise, in der Alt und Neu in Dialog treten und (un)zeitgemäße Betrachtungen miteinander anstellen, Verwandtschaften und Gegensätze hörbar werden". Musikalische Vernetzungen zwischen Barock und Avantgarde (Malle Symen Quartet) sind ebenso im Programm wie Klangästhektik vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Vokalensemble Singer Pur) oder musikalische Brücken, die sich über 400 Jahre spannen (Dresdner Kammerchor). Kantaten und Instrumentalwerke des Hochbarock (Collegium Musicum Köln) werden ebenso erklingen wie Barockmusik aus der Neuen Welt (Ensemble Kapsberger), der anschließend eine temperamentvolle Jam-Session in den Jazz-Bereich folgt. Wie gesagt: "Barock lebt" beim Barockfest Münster 2001. Über Konzerte und Vortrag informiert ein Faltblatt, das in der städtischen Bürgerberatung im Stadthaus I ausliegt. Start für den Vorverkauf ist am 20. August im WN-Ticket-Shop am Prinzipalmarkt (Tel. 69 05 93). Weitere Informationen: Städtisches Kulturamt (Telefon 02 51 / 4 92-41 04) und unter www.barockfest.muenster.de im Internet.