"Für solche Spitzenwerte, wie wir sie in den vergangenen Wochen in verschiedenen Stadtteilen registriert haben, kann keine Stadtentwässerung mit vertretbarem Aufwand gewappnet sein", erläutert Michael Grimm, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, das sich um Pflege und Instandsetzung des Kanalnetzes kümmert. "Nichtsdestotrotz nehmen wir die aktuellen Ereignisse zum Anlass und suchen nach Möglichkeiten, noch besser Vorsorge treffen zu können."
Gleich mehrfach, zum Teil nur mit wenigen Tagen Abstand, prasselten im August ungeheure Regenmengen auf Münster nieder. Das Wasser konnte an verschiedenen Stellen nicht ungehindert abfließen, so dass im Kanalnetz ein Rückstau entstand und zahlreiche Straßen unter Wasser standen. Auch in etlichen Kellern sammelte sich das Wasser. Dies passierte sowohl durch Rückstau als auch vereinzelt durch das Eindringen von Oberflächenwasser.
"Die Ursachen können vielfältig sein", fasst Klaus Peter Krekeler, Fachstellenleiter Stadtentwässerung, den gegenwärtigen Stand zusammen. "Sicherlich war das Kanalnetz zeitweise überlastet und einzelne Gullyeinläufe waren durch angeschwemmten Unrat verstopft. Außerdem vermuten wir, dass fehlende oder defekte Rückstausicherungen in Privathäusern ihren Teil beitrugen." Weitere Hinweise auf die jeweilige Situation vor Ort sollen die Einsatzprotokolle der Feuerwehr liefern.
Auch die bisherige Praxis der Gullyreinigung kommt auf den Prüfstand. Zurzeit lässt das Tiefbauamt die rund 40 000 Rinneneinläufe einmal pro Jahr zwischen November und März reinigen. Hinzu kommen Bedarfsreinigungen, wenn die Gullys verstopft sind. Im vergangenen Jahr registrierte das Tiefbauamt rund 550 Bedarfsreinigungen. "Bisher sind wir mit dieser Regelung gut gefahren", berichtet Klaus Peter Krekeler. Jetzt soll unter anderem auch die Anzahl der Gullys in besonders problematischen Gebieten unter die Lupe genommen werden.
Außerdem helfen Rückstausicherungen im Keller, das Eindringen von Wasser zu verhindern. Hier muss jeder Einzelne tätig werden. "Wichtig ist die regelmäßige Wartung der Sicherungen", erläutert Klaus Peter Krekeler. Fachkundige Beratung erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Tiefbauamt. Sie sollten sich an Klaus Neufend, Tel. 4 92-69 77 oder Karl-Heinz Schröder 4 92-69 79 wenden. Wenn es um verstopfte Gullys geht, sind Anruferinnen und Anrufer bei Martin Kortemeier, Tel. 4 92-69 88 an der richtigen Adresse.