Das Gebäude Hafenweg 28 hat rund 3300 qm Nutzfläche. Davon übernimmt der Verlag das Erdgeschoss und einen Teil des 1. OG. Daran schließen sich bis einschließlich zum 4. OG preiswerte Ateliers für junge Künstlerinnen und Künstler an. Die Stadt fördert sie auf diese Weise auf ihrem Weg vom Akademiestudium in die Freiberuflichkeit. In das 5. OG zieht die Ausstellungshalle ein, die sich zurzeit noch am Hawerkamp befindet.
Für den Umbau werden etwa 15 Monate benötigt. Der Bauantrag soll in Kürze vorliegen. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr. Im Frühjahr 2004 soll der Atelierspeicher seiner Bestimmung übergeben werden.
Um das Projekt auf den Weg zu bringen, musste das Liegenschaftsamt der Stadt in vielen Verhandlungen die Interessen unterschiedlichster Partner "zu einem ganzen Paket von Verträgen" schnüren, berichtete dessen Leiter Dr. Bernhard Roth. Im Ergebnis teilen sich das Land und die Stadt sowie der Verlag als Bauherr die Umbaukosten nach einem festen Schlüssel. Die Stadtwerke als Grundstückseigentümer stellen die Liegenschaft in Form eines Erbbaurechts für den durch Ratsbeschluss vorgegebenen Zweck zur Verfügung. Die Vermietung der Ateliers erfolgt nach einem vom städtischen Kulturamt erarbeiteten Konzept durch die städtische Wohn- und Stadtbau.
Der Atelierspeicher sei ein zentrales Element im städtebaulichen Leitziel für das nördliche Ufer des Stadthafens 1, betonte Stadtdirektor Horst Freye. Hier erhalten sowohl "künstlerisch-kreative Nutzungen" wie etwa Werbe- und Marketingagenturen, Medienstudios, Kunstschaffende und Galerien als auch Dienstleistungsbetriebe eine attraktive Adresse.
Wolfgang Hölker, der bereits vor Jahren den "Verlagsspeicher" Hafenweg 30 für seine Firma saniert hat, hat den Umzug an den Stadthafen 1 nicht bereut. "Der Kreativkai wird angenommen. Auch andere Firmen, die sich hier angesiedelt haben, fühlen sich an dieser Stelle wohler als in einem reinen Gewerbe-Neubaugebiet. Und vor allem: Die Firmen hier tauschen sich aus."
Die Kunstschaffenden im Atelierspeicher sollten ebenfalls in den Austausch und die Kooperation einbezogen werden, wünscht sich der Verleger. Er denkt etwa an Ausstellungen, Gesprächsabende und Künstlerforen in den von ihm genutzten Räumen des Atelierspeichers. "Es würde mich sehr freuen, wenn einzelne Künstler auch für unseren Verlag, aber auch für andere Verlage arbeiten." Er hoffe auf viele neue, inspirierende Kontakte im Atelierspeicher als einem "Inkubator für die Kunst".