Die Lackoberfläche der Sockel und der Sitzflächen reinigten die Restauratoren einer Lengericher Fachfirma mit einem Gemisch aus Orangenschalenöl und Alkohol und wuschen sie im Anschluss mit vergälltem Alkohol ab. Die Ecken wurden einzeln in Kleinarbeit mit einer Klinge ausgekratzt. Die Wandvertäfelung aus Eichenholz mit Profilen und Ornamentschnitzereien sowie die aufwändig geschnitzten Querfüllungen aus Nussbaum wurden "geglättet", im Klartext: Hoch stehende Kanten wurden mit Hitze und Feuchtigkeit wieder bündig gearbeitet. Anschließend bekamen sie eine Öl-Wachs-Kur und wurden mit einer Rosshaarbürste auspoliert. Den Türen des Kaminsaals kam die gleiche Behandlung zu. Auch der Parkettboden wurde generalüberholt: Abschleifen, Fugen schließen und zweimal mit Hartwachsöl behandeln, hieß das Rezept der Denkmalpfleger, die bereits beim Haus Rüschhaus Erfahrungen mit der Methode gesammelt hatten.
Eine ähnliche Bedeutung wie dem Kaminsaal des Krameramtshauses kommt in Münster nur noch dem Friedenssaal des Rathauses und dem Kapitelsaal des Domes zu. Zweimal ist der Saal saniert worden, seit das Krameramtshaus 1842 in den Besitz der Stadt wechselte: 1913 wurde die Holzvertäfelung restauriert und komplettiert, nachdem einige Elemente anscheinend stark von Würmern zerfressen waren. 1984 wurden die Wände grundlegend restauriert und dazu in alle Einzelteile zerlegt.
Der Kaminsaal ist ein stark frequentiertes Denkmal: Die Stadt, das Haus der Niederlande und die Kaufmannschaft nutzen den Raum für zahlreiche Veranstaltungen.